Im Artikel “Ist der Umbau unseres Energiesystems noch realistisch” bezog ich mich auf einen Gastartikel von Louis Arnoux bei Ugo Bardi mit verweist auf das ETP-Modell. In diesem Artikel hatte ich geschrieben das wenn der Umbau des Energiesystems zu schnell abläuft – er zu viele (energetische) Ressourcen verschlingt – und damit selber zum Abbruch unseres aktuellen Systems führt.
Nun habe ich noch Folien von einem Vortrag von D. Meadows aus dem Jahre 2006 bekommen, in dem er das Problem sehr plastisch macht.
Angenommen eine Energiequelle bzw. ein Energieträger mit einem ERoEI von 10 (z.B. ein AKW):
- Angenommene Bauzeit 4 Jahre (jaja.. sehr optimistisch)
- Angenommene Laufzeit 40 Jahre (deutlich mehr als PV oder Wind)
- Angenommener ERoEI ist 10
- Das heißt das ein einzelnes AKW im 9ten Jahr anfängt einen positiven Energie-Netto-Beitrag zu leisten
- In einer Welt in der nun jedes Jahr ein neues AKW gebaut wird, gibt jedes AKW erst im 13ten Jahr einen positiven Energie-Netto-Beitrag zurück.
- In einer Welt in der jedes Jahr 10% mehr AKWs neu gebaut werden, gibt jedes neue AKW erst im 15ten Jahr einen positiven Energie-Netto-Beitrag zurück
- In einer Welt in der jedes Jahr 20% mehr AKWs neu gebaut werden, wird kein “brake even” mehr erreicht – der Bau der AKWs verschlingt mehr Energie als sie produzieren.
Wollen wir also unser Energiesystem umbauen – und dabei gleichzeitig noch das Energieangebot vergrößern – ist das eine riesige Herausforderung. Dies insbesondere, da der (gemittelte) ERoEI der fossilen aktuell sich zumindest für Öl deutlich reduziert.
Aus dem Beispiel von Meadows oben ergibt sich das Alternativen eine möglich geringe Bauzeit und/oder einen sehr hohen ERoEI haben müssen. Gleichzeitig wäre Grundlastfähigkeit bzw. eine möglichst homogene bzw. nachfrage orientierte Stromproduktion wünschenswert – ohne das zusätzliche (große) Speicher benötigt werden, welche den Gesamt-ERoEI deutlich senken und weitere (materielle und energetische) Ressourcen benötigen.