Beim Lesen des ‘Do The Math‘ Blogs von Tom Murphy bin ich über einen interessanten Artikel gestoßen der sich um die Typen (von Menschen) dreht, welche sich unter anderem für die ‘trockenen’ Themen interessieren welche auch in diesem Blog präsentiert werden.
Ein paar Monate zuvor bin auch über eine ähnliche Umfrage beim Blog Doomstead Dinner gestolpert (ebenfalls auf die LtG- und Peak-* Themen spezialisiert). Murphy verweist zudem auf die Ergebnisse einer informellen Umfrage bei PeakProsperity.com (C. Martenson – auch LtG Themen sowie Produzent des Crash Course).
Was war als Ergebnis allen Umfragen gemein? Das alle Blogs von Menschen mit einen bestimmten Persönlichkeitsprofil bzw. Meyers-Briggs (MBTI) Typindikator gelesen werden – und das exakt ein Typ mit einer großen statistischen Signifikanz aus den 16 Typen heraus sticht.
Herausgekommen ist das hier:

MBTI-Charactertypen die das “Do The Math” Blog lesen. Kurze in Dunkelblau ist die Verteilung der Typen in %. Die Balken in Blau/Rot geben die Verteilung der Typen über die Bevölkerung an (zwei verschiedene Quellen – deswegen zwei Farben). Quelle:
Ein Typ (INTJ) dominiert das geschehen zusammen mit einem zweiten (INTP) – kaum unterschiedlichen – Type zu ca. 65%. Zudem habe beiden Typen in der Bevölkerung noch einen sehr geringen Anteil. Und das fand ich sehr interessant!
Meyers-Briggs
Ich weiß nicht ob Du der das gerade ließt die Meyers-Briggs Typ-Indikatoren – auch MBTI abgekürzt – kennst. Ich möchte das was zur Einführung bereits in der Wikipedia steht nicht groß wiederholen, deswegen hier nur eine elementare Einführung.
Vorab: Aus meiner eigenen (persönlichen und beruflichen) Erfahrung kann ich sagen das die MBTI-Indikatoren eine ‘erschreckend’ (im positiven) hohe Treffergenauigkeit haben. Wenn ich den MBTI Typindikator eines anderen Menschen kennenlerne hilft es mir sehr stark ihn (meint: sein Denken, Handeln und seine Stärken) zu verstehen und u.a. im Zusammenarbeitsprozess besser darauf einzugehen.
Nun weiter im Text….. beim Meyer-Briggs Test dreht es sich Grundsätzlich um vier verschiedene Charakterzüge bzw. Qualitäten wobei ein Mensch in eine von zwei Ausprägungen fällt – mehr oder weniger. Aus dieser Kombination ergeben sich dann 16 mögliche Typen, von denen jeder Typ mit 4 Buchstaben benannt ist (z.B. “INTJ”). Nun zu den einzelnen Charakterzügen:
Introvert/Extravert
Das erste Feld ist entweder ein I oder eine E abhängig davon ob ein Mensch sich durch soziale Interaktion eher ausgelaugt oder energetisiert fühlt.
Sensing/iNtuiting
Das zweite Feld ist ein S oder N. Es geht um die Frage ob ein Mensch eher auf die unmittelbaren sensorischen Erfahrungen für seine Informationen verlässt oder ob seine Entscheidungen eher auf einer synthetisierten, abstrakten und intuitive Verarbeitung von verschiedenen Quellen basieren. Man könnte auch sagen Konkret versus Abstrakt. (Anm: Diese Charakterisierung ist wohl der wichtigste Unterschied für das Interesse am Lesen dieses Blogs 🙂
Thinking/Feeling
Die T/F Dichtonomie ist ziemlich selbsterklärend. Legt ein Mensch mehr Wert auf ‘glasklare Logik’ und Deduktion – oder stehen die menschlichen Bedürfnisse und Gefühle im Vordergrund. Also: Spock oder Kirk?
Judging/Perceiving
Die J/P Charakterisierung ist am schwersten zu beschreiben. Urteilen (Judging) meint nicht wertend, verurteilen oder richtend. J-Typen verlassen sich einfach gesagt mehr auf T/F-Ausprägung und P-Typen mehr auf Ihren S/N-Type wenn es darauf ankommt Informationen zu verarbeiten.
Die einzelnen Charakter können dabei unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Es gibt z.B. Menschen die nur leicht Introvert sind (wie ich). Die Meyers-Briggs Typ-Zuordnung differenziert dies aber erst einmal nicht.
16 Charaktere
Es gibt viele Seiten wo man einen freien Meyers-Briggs-Test machen kann, wie z.B. hier oder hier und noch mehr die die Typen erklären wie z.B. hier. Beim lesen der Beschreibungen kann man zudem auch einiges über sich lernen – was einem in der Klarheit nicht unbedingt bewusst sein muss. Mir hat sich beim Lesen meines Typs (INTJ) jedenfalls einiges offenbart. Auch habe ich es mit benachbarten Typen verglichen – und musste feststellen, das der INTJ-Typ auf mich in sehr vielen Facetten einfach passt – besser als alle anderen Typ-Beschreibungen.
Weswegen schreibe ich das hier?
Mir hat das ganze geholfen besser zu verstehen warum viele anderen Menschen die LtG-Thematik nicht verstehen, Sie daran eher wenig Interesse haben bzw. warum Ihnen die (abstrakten) Daten und Fakten zur Thematik der Grenzen des Wachstums nicht oder nur schwer zugänglich sind.
Dabei gibt es kein gut oder schlecht – jeder Typ hat seine Stärken und ist wichtig um die verschiedenen Aufgaben und Anforderungen bestimmter Berufe und/oder gemein- und gesellschaftlicher Aufgaben mit Freude zu übernehmen. Und das ist auch gut so.
Für mich kann ich aber mitnehmen, das ich zu S(ensorischen) Charakteren, welche eher weniger mit abstrakten Daten anfangen können, nicht einfach Zahlen und Fakten kommunizieren kann. Sind diese dazu noch E-Typen dann ist ein abstrakter Zugang zu dieser Thematik (also z.B. durch Zahlen, Fakten, Dokumente – wie dieses Blog) eher aussichtslos – ES Typen sind denn auch stark auf Menschen und Interaktion ausgerichtet. Und ganz wichtig: Je weiter ein Typ von INTJ (z.B. ESFP aber auch ESFJ) entfernt ist – desto schwieriger ist es ihn bezüglich des LtG Themas mit Fakten oder Daten zu erreichen.
Die schlechte Botschaft
Tom Murphy folgert aus seiner Umfrage, das es schwer sein wird das ein großer und prozentual relevanter Teil der Menschen – die ja auch Wähler sind – die Größe und Dringlichkeit des Problem vor dem wir stehen begreifen. So ist es eher unwahrscheinlich, das im großen Maßstab (politisch) gehandelt werden wird bevor das Problem eingetreten ist, weil die Tragweite der LtG Thematik von den meisten Menschen nicht verstanden wird (bzw. werden kann).
Dies u.a. auch deswegen – weil selbst wenn Politisch thematisiert und zur Wahl gestellt – die Thematik bzw. die nötigen Schritte keine Mehrheiten finden werden.
Die gute Botschaft
Mir hat die Studie von Murphy & Co. klar gemacht (bzw. ich interpretiere das daraus für mich) das ich als INTJ nicht irgendwie falsch liege oder mich in irgendetwas verrenne – denn die pure Menge an Daten & Fakten sprechen “für sich”. Weiterhin sind viele der wichtigsten zukünftigen Risiken und Pfade über Unmengen an Studien & Berichten an und von Regierungen, Militärs, Versicherungen, Forschungseinrichtungen, Soziologen, Archäologen, etc. pp plausibilisiert und oft auch schon mit möglichen Zeiträumen für bestimmte Umbrüche “Bedatet”.
Als INTJ habe ich eben das Glück oder das Pech – je wie man es sieht, wenn man die Büchse der Pandora aufgemacht hat – abstrakte und interdisziplinäre Zusammenhänge basierend auf Daten und Informationen zu verstehen und verarbeiten zu können.
Da Wissen schlecht Rückgängig gemacht werden kann (außer mit Tod, Demenz oder Alzheimer 😉 ist nun die Frage was insb. jeder INTJ oder INTP daraus macht und welche Schlüsse er für sein eigenes Leben bzw. seine mittelbare und unmittelbare Zukunft zieht.
Und das ist doch der spannende Punkt: Wir (also insb. die INT*) können auf Basis eines größeren Wissens bzw. Bildes bez. der Zukunft jetzt, hier und heute handeln – andere rennen deutlich unwissender, unbewusster oder verdrängender in Ihr zukünftiges Schicksal!
Und wenn ich so denke, dann baut mich das auf!
P.S.: Wer mag, kann mir ja in den Kommentaren seinen individuellen MBTI Typ mitteilen!
P.P.S.: Noch was schönes das ich gerade gelesen habe: “Moments matter. They’re all you’ll ever have. They are gifts of enormous magnitude. Be grateful. Make them count.”.