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… sondern darum das sich unsere Gesellschaften auf die (bevorstehenden) Veränderungen vorbereiten.
Ich lese immer gerne Ugo Bardis Blog (Cassandras Legacy) wo er heute diesen tollen & kurzen Beitrag veröffentlicht hat: My first presentation on the energy transition in Paris: is it a problem or a change?
In Ihm thematisiert er eine Sache die ich ebenfalls für sehr wichtig in der (öffentlichen) Diskussion – und auch Wahrnehmung – halte. Der Kern in Ugos Beitrag ist dieser:
“People tend to think of the transition in terms of a problem. And if it is a problem, it means it has a solution (or maybe not). But if the transition is a change, then it is not a question of solutions, you cannot solve a change, you can only adapt to a change.“
Klimawandel, energetische Zukunft, Populationswachstum, Umweltverschmutzung, etc. – alle werden als Probleme präsentiert bzw. diskutiert. Und Probleme haben (vermeintliche) und meist technische Lösungen…
Was ist, wenn diese Dinge jedoch keine technische (oder politische) Lösung haben – und hingegen nur mit systemisch-orientierten jedoch nicht mit problemorientiertem Denken (u.a. auf gesellschaftlicher Ebene) gelöst werden können?
Ein gutes Beispiel was Bardi anführt sind LED-Lampen – eine vermeintliche technische Lösung. Auf den ersten Blick sparen Sie im Betrieb Energie – sie führen jedoch zu vielen anderen Problemen:
- sehr problematischer Blauanteil um 450 nm (Auswirkung u.a. auf die menschliche Melatoninproduktion, das Hormonsystem & mehr…)
- hoher Ressourcen- und Energieaufwand während der Produktion
- neue Entsorgungsproblematiken (komplexer als Blech, Glas & ein Wolframfaden..)
- …
… denn die Problemlösung soll ja den Status-Quo nicht gefährden bzw. diesen in Frage stellen. Die scheinbare Lösung vermeidet u.a. eine Diskussion um die Nutzungsgewohnheiten – in diesem Falle von Kunstlicht. Leider erzeugen all diese Problemlösungen oft wieder neue Probleme… oder führen sogar noch in die Rebound-Problematik, welche dann sogar zu einem dann noch höheren Ressourcenverbrauch führen (… der ja eigentlich vermieden werden sollte). Im Falle von LED-Licht führte dies zu noch mehr Kunstlicht – weil es auf einmal (scheinbar) so billig ist…
Die gleiche ‘Problematik’ sehe ich u.a. bei der E-Mobilität, erneuerbaren Energien, Populationswachstum und auch der Umweltsverschmutzung. Die Lösungen liegen (meines Erachtens) nicht darin den Verbrennungsmotor gegen einen E-Motor auszutauschen, darin den Zuwachs an Stromverbrauch mit Wind & Photovoltaik zu decken, noch mehr Lebensmittel zu produzieren oder noch höhere Recyclingquoten anzustreben….
… das ist letztendlich alles ein weiter so mit anderen Mitteln…
Ein spartenorientiertes ‘Problemverschieben’ hilft uns meiner Ansicht nach jedoch immer weniger und bringt uns als Menschheit bzw. Gesellschaft auch nicht mehr fundamental weiter… immer größer werden die Seiteneffekte die entstehen, welche die wenigsten noch überblicken…