
Bodenhaftung verloren? Quelle: Pixabay
Einige Beiträge in diesem Blog drehen sich ja um die anstehenden Veränderungen im Automobilsektor: Egal wie es weiter gehen mag – so wie bis jetzt (breiter, höher, schneller, komplizierter und komplexer) wird wohl es nicht weiter gehen.
Wer den letzten Gast-Artikel zum ETP-Modell gelesen hat, der wird ggf. antizipieren, das es mit dem Erdöl in den nächsten Jahren ‘Eng‘ werden kann – nicht weil keines mehr da ist – sondern weil die Förderung zu teuer für die Kunden ist und zudem energetisch keinen Sinn mehr macht. Insofern könnte man meinen, das der Schritt weg vom Verbrenner – hin zum E-Auto ein sinnvoller wäre.
Allerdings wird uns die E-Mobilität nicht mit dem Ende des Öls aus thermodynamischen Gründen der Öl-Förderung ‘verkauft’ – sondern mit dem thermodynamischen CO2-Klima-Aspekt des Öls. Das auch auch der Strom ‘irgendwo her kommen muss’ – und Strassen, Reifen, Schmierstoffe auch aus Öl gemacht werden – wird beflissentlich in der Diskussion ignoriert bzw. verniedlicht. Das die Produktion eines jedes Autos dann noch massiv andere Umwelt- und klimaschädlicher Stoffe Bedingt – das wird oft unterschlagen. Das die heutigen Neuwagen, insbesondere die überschweren SUV’s & + der ganze Elektronik-Klimbim, auch eine zweifelhafte bzw. schlechte Umweltbilanz haben – davon redet fast gar keiner.
Insofern sehe ich aktuell eine Automobilindustrie ohne tragfähiges Konzept für die Zukunft. Anstatt plausibel zu machen wie Mobilität in Bezug auf Umwelt, Ressourcen & Energie auch in der Zukunft funktionieren soll – werden wir abgelenkt: Mit E-Mobilität, künstlicher Intelligenz, vollautomatischem Fahren und ‘dem Auto als massemtauglichem Internet-Device‘.
Ich denke die meisten wollen einfach nur Stressfrei und günstig von A nach B. Warum das heute nicht mehr mit einem ‘nur’ 800-900 Kg schweren Auto wie vor 30 Jahren klappt – ist mir nicht verständlich. Der Fortschritt sollte doch ein leichteres Auto mit besserer Sicherheit ermöglichen. Anstatt dessen bekommen wir heute Autos der unteren Mittelklasse die ca. 1,3-1,5 Tonnen wiegen – wo dann ein 50 PS Motor nicht mehr ausreicht. ‘Logo’ für mich, das ein schwereres Auto mehr Ressourcen und auch mehr Energie verbraucht als ein leichteres – das ist 0815 Physik. Würden wir global max. Tempo 100-120 auf allen Strassen einführen – dann wären aus meiner Sicht komplett andere Automobil-Konzepte (und auch Energie-Einsparungen) möglich. Meine Frage ist hier:
- Warum denkt keiner solche Lösungen?
- Warum fordert die Auto-Industrie nicht selber solche (Wettbewerbs ausgleichenden) Rahmenbedingungen – also wenn deren Manager (und deren Chefs) wirklich am ‘Klima’ und der Nachhaltigkeit interessiert sind?
- Anm.: Nein, diese Frage meine ich (nicht) wirklich ernst…!?
Noch kurz als Info: Ende 2018 habe ich angefangenen diesen Artikel zu schreiben – aber irgendwie hatten sich die Meldungen zur täglichen Absurdität mit Kfz-Geschäft überschlagen… Ich wusste gar nicht – und weiß es auch heute nicht so richtig – wie ich alles das was passiert überhaupt noch zu einem Artikel verarbeiten soll, ohne in den kompletten Sarkasmus zu verfallen. So sind die Themen die ich hier ansprechen mag:
- Der Diesel-Skandal und die Nachwirkungen,
- vom Absurditäten bei der E-Mobilität, sowie
- von für mich komischen Entwicklungen in der deutschen Automobil-Industrie.
Den Aufhänger für diesen Beitrag lieferte denn auch Herbert Diess, (neuer) CEO (Boss) bei Volkswagen in einem Interview in der Bild am Sonntag – sowie weiter unten einem Artikel aus dem Manager-Magazin zum Global-Board Meeting der VW-AG Anf. 2020.
Die Vorgeschichte… und der Diesel-Skandal…
Der motorisierte Individualverkehr ist (für mich) ein Auslaufmodell – große Kisten die ca. 23 Stunden am Tag in der Gegend stehen und verrosten, immer mehr Geld kosten, immer größer werden, wo immer weniger selber zu reparieren ist und der Fahrzeuginhaber schon lange zum “Service-Anhängigen-Depp” degradiert wurde (… etwas das mit dem Trend zum E-Bike auch gerade beim Fahrrad passiert) sind etwas, was nicht zu einer resilenten Zukunft mit weniger von allem passt.
Die (Hersteller-übergreifenden) ‘Skandale’ im Diesel-Bereich haben (für mich) klar gestellt, das die Hersteller eher kein (oder wenig) Interesse haben die Situation im Sinne der Umwelt, der technischen Möglichkeiten, der Haftung und der Kunden zu regeln. Noch immer gibt es kaum Schuldige, die Rolle von Herrn Winterkorn (Anm.: Ex-Vorstand VW) und anderen wohl involvierten ist weiterhin nicht geklärt… viele Jahre nach dem ‘Skandal’ (-> Betrug!).
Die Politik (zumindest in Europa) ist dabei scheinbar sehr “großzügig“ zu sein und lässt die Hersteller bis auf ein bisschen Diskussionskosmetik faktisch so weiter wurschteln wie bisher. Änderungen gab es meines Empfindens nur, weil Druck in Medien, durch Anwälte, Klagen von Kunden sowie Verbraucherschutz- und Umweltorganisationen aufgebaut wurde. Die Bilanz die ich sehe lässt sich so zusammenfassen:
- Strafen für die Konzerne wie in den USA?
- Fehlanzeige…
- Rückkauf der Fahrzeuge oder Entschädigungen durch entstandene Umstände (u.a. Wertverlust, Werkstattaufenthalt, etc.)?
- Fehlanzeige…
- Irgendwelche Verantwortliche die bis jetzt verurteilt worden sind?
- Fehlanzeige…
Wichtig ist bei dem ganzen: Die Hersteller haben Gesetzte gebrochen und Vorgaben missachtet um sich zu bereichern bzw. sich unrechtmäßige Vorteile im Wettbewerb zu verschaffen. Das sind für mich keine Kavaliersdelikte.
Von falschen Schuldigen und der Never-Ending-Story….
Die einzige Organisation die im ganzen Skandal zu handeln und Druck machen zu scheint ist die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Die erwirkten Fahrverbote – egal wie man Sie bewertet – sollten eigentlich genug Druck auf Politik & Hersteller machen die Situation zu ändern.
Was passierte dann? Eine Petition um der DUH die Gemeinnützigkeit abzuerkennen, wobei Stimmen in der CSU wohl für gleiches stehen bzw. standen. Hier werden mal wieder die Mahner an den Pranger gestellt – nicht aber die, welche nachweisbar unrechtmäßig gehandelt haben. Mir ist es egal ob Toyota, welche aus der Dieseltechnologie ausgestiegen sind, die DUH unterstützten (bzw. unterstützt hatten). Die “erwischten” (-> eine schöne Verniedlichung) Fahrzeughersteller wussten was Sie taten. Der “Betrug“ war aus meiner Sicht systemisch und kann kein Produkt des Zufalls bzw. einiger verwirrter Ingenieure und Informatiker gewesen sein. Wichtig: Wird hier nicht sanktioniert, bestraft und werden die entstandenen Gewinne nicht abgeschöpft – dann ist das eine Steilvorlage für den Betrug in der Zukunft.
Das jedoch die Diesel-Krise immer noch nicht abgearbeitet ist, das denke ich zumindest, wenn ich solche Nachrichten wie diese hier im Spiegel anf. 2020 lese:
“Die Staatsanwaltschaft Braunschweig weitet ihre Klage im Dieselskandal aus. Nun geht sie gegen drei Volkswagen-Manager vor – sowie gegen drei Mitarbeiter, die die Betrugssoftware verbessert haben sollen.”
Wollten VW (und die anderen Hersteller!) nicht reinen Tisch machen und komplett bei der Aufklärung helfen, alles transparent machen, etc. pp? Oder ist meine Erinnerung an die ersten Pressemitteilungen nach der Eskalation der Diesel-Krise und dem Abtritt von Winterkorn nur eingebildet? Ich erinnere mich indes nur an unzählige Hiobsbotschaften für den VW-Konzern in den letzten Jahren… tröpfchenweise Meldungen in Bezug auf neue Verstöße bei VW, Audi, Porsche, etc. pp. – aber faktisch nie durch VW selber, sondern durch Externe, Staatsanwaltschaften & Co.
Änderungen? Nicht wie gedacht! Aber bereits Krisenmodus!

Deutsche Autoproduktion in Eiheiten – gleitender Durchschnitt. Quelle: Querschuesse.de
In den letzten Jahrzehnten wurden wir dann überflutet von einer massiven Schwemme an neuen Auto-Modellen, wobei jedes Modell dann noch um viele zusätzliche Varianten ergänzt wurde. Heute haben die Autos Durchschnittlich >140 PS, wurden immer größer – von Modell zu Modell – und werden aktuell (-> Neufahrzeuge) potentiell alle Online getrackt (-> eCall, Online-Funktionen) und immer mehr zu Radarverseuchern.
Wer sich die die nebenstehende Grafik anschaut wird bemerken – das die Pkw-Produktion in Deutschland bereits unterhalb der Krise in 2008/9 liegt. Wo es damals panische Interventionen der Politik, die Abwrackprämie und Co. gab – hört man heute fast nicht. Offen ist für mich warum das so ist…. ggf. gibt es keine Lösungen mehr und man möchte eine Panik – mit Verringerung der lokalen Kaufbereitschaft vermeiden.
Nun scheint jedoch (leise) der Rückwärtsgang eingelegt zu werden – zumindest schon mal bei Opel, wo bis zu 4.100 gehen sollen und auch bei Daimler, wo es ggf. 15.000 trifft. Bei Daimler sollen dann auch ein paar S-Modelle gestrichen werden und die B-Klasse wird (komplett) in Frage gestellt, Wo es früher mal die C-, E- und S-Klasse gab tummeln sich ja heute fast schon alle Buchstaben des Alphabetes – bei BMW ist das mit den Zahlen ja auch nicht besser & auch VW hatte uns mit Modellen für faktisch jedes Segment bedient – wobei Skoda & Seat einen großen Teil der Volkswagen-Palette nochmal anbieten (mit etwas Design-Kosmetik hier und da).
VW ist jedoch nicht untätig sondern setzt (zumindest nach Presse) massiv auf die E-Mobilität – die Diesel-Krise hatte wohl zu stark am Image gekratzt. Nun will man schon in 2025 1,5 Millionen E-Fahrzeuge pro Jahr produzieren – ich frage mich nur, wo die Kunden (aber auch die Batterien) her kommen sollen – wenn die Politik nicht demnächst über ‘anderweitige’ Regelungen die Benziner und Dieslfahrzeuge ‘verteuert’. Ich gehe bisher davon aus, das es so kommt, denn sonst würden VW & Co. ein veritables Problem mit dem Absatz der E-Mobile und den sich nicht amortisierenden Investitionen bekommen.
In den USA scheint dies alles aber nicht zu gelten – dort gibt es denn auch den VW Midsize SUV ‘Atlas‘ für unter 30.000€. Midsize meint dabei ungefähr so große wie der Touareg. Da möchte ich nicht wissen was die ‘Volle Größe’ ist…
E-Mobilität & Öko-Strom: “Weil wir es können”!
Das es nicht ausreicht einfach den Antrieb zu ändern und anstatt Öl nun Kohlestrom zu tanken – das habe ich an anderer Stelle im Blog schon ausführlich ausgebreitet. Auch Zappelstrom ist hier keine Lösung, ist doch der EROEI vom PV & Wind sehr niedrig & die Speicherproblematik faktisch ungelöst. Und wohin mit dem Windradflügelmüll – das weiss auch keiner.
Die deutlich steigende Anzahl von ‘Netzeingriffen‘ um das Stromnetz vor dem Kollaps zu retten wird immer größer… und teurer…. Was bedeutet das? Die Zeche für die Probleme die ungepufferter PV- & Wind-‘Zappelstrom’ machen müssen nicht die (stark) subventionierten Erzeuger – sondern Verbraucher zahlen. Müsste jeder Windkraftanlagen oder Solar-Hallen Besitzer selber für die Speicherung sorgen und aufkommen sowie für den aktuellen Marktpreis (teils nur 4,5 Cent oder weniger) abliefern – keiner würde mehr Wind oder PV installieren. Alleine weil die Förderungen reduziert wurden, gab es in 2019 dramatisch weniger neue WKA…. – weniger als im Jahr 2000 – so sieht das aus.
Der Strompreis ist jedoch von unter 14 Cent im Jahr 2000 auf über 31 Cent im Jahr 2019 gestiegen. Und die großen Ausgaben stehen noch an: Die Mengen, welche die bald stillgelegten AKW’s produzieren – keiner weiß wo die herkommen sollen…. bei der Kohle noch viel weniger…. aber Olaf Scholz sagte im Bundestag zu der selbst gestellten Frage “Warum ist es denn richtig, dass Deutschland aus der Kohleverstromung aussteigt, wenn gleichzeitig in Afrika und Asien tausend zusätzliche Kohlekraftwerke gebaut werden?” sowie “Warum ist es richtig, dass wir bei Fahrzeugen jetzt auf moderne Antriebstechniken mit weniger CO2-Emissionen setzen, wenn gleichzeitig überall in der Welt noch Millionen zusätzliche neue Fahrzeuge mit klassischen Verbrennungstechniken auf den Markt kommen?” am 10.9.2019 nur:
“Weil wir es können”.
Genau deswegen machen wir Sachen! Nicht weil Sie sinnvoll sind, nicht weil Sie richtig sind – nein, weil wir es können!
Na, dann mal Prost… Vor allem “Wir” – ja, das meint immer genau den anderen Depp – der leider auch nicht weiß wie es geht bzw. wie das Ziel (plausibel) erreicht werden soll. Wer es nicht glaubt, der lese es selber gerne im Sitzungsprotokoll nach.
Einschränkung des Möglichkeitsraumes für mehr Geld!?
Aber weiter mit dem Thema Auto: Das es die deutschen Automobilwirtschaft, u.a. VW, nun wirklich ernst ist mit der E-Mobilität, das erleben wir (fast) jeden Tag aufs neue: Ganz aktuell gibt es den VW eCaddy also mit ‘e’ – Geleast ab ca. 293€ (Netto) – Schnapperalarm!
Den eCaddy macht VW aber nicht selber, sondern zusammen mit Abt und lässt das ganze dann bei AL-KO in Günzburg bauen. Basis ist ein normaler Caddy mit 6-Gang DSG, wobei der Umbau eher kreativ zu sein scheint:
“Beim Umbau werden nur der Selbstzünder und der Tank entnommen, das Getriebe bleibt drin. Genutzt werden nur die Gänge eins bis vier, die der Fahrer nicht mehr manuell anwählen kann.”
Das ganze fährt dann max. 90 oder 120 Km/h und nach WLTP höchstens 142-159 Km – aber sicher nicht im Winter. Die 90-120 Km/h sind für mich absolut o.k. – mehr braucht ein lokaler Lieferwagen aus meiner Sicht nicht – und 120 Km/h sollte auch auf Autobahnen die maximale Geschwindigkeit werden. Kommt noch für alle keine Panik – weil sonst die tempolimitierten E-Kisten zu unattraktiv sind. Im Praxistest bei der Polizei fallen dann auch die BMW-i3’s durch – u.a. weil die Sie die Spitzengeschwindigkeit nicht lange packen – irgendwann bremst die Elektronik um Akku & Co. zu schonen.
VW macht es hier richtiger: Gleich alles so reduzieren das es solche Probleme wie bei BMW nicht gibt. Für den (sehr lokalen) Lieferverkehr mag der eCaddy so reichen ggf. auch die (optimistisch) knappen 150 Km – solange der leasende Betrieb kein Handwerker ist, der auch mal etwas mehr fahren muss. Aber die fast 300€ Netto-Leasingrate scheint mir nicht kompetitiv. Wer kauft sowas?
Und genau im letzten Punkt sehe ich ein Problem: Etwas, was weniger Kann und mehr Restriktionen im Betrieb mit sich bringt sollte auch günstiger sein!
Wahnsinn^2: Staatliche Hilfen für die E-Mobilität
Weil die aktuellen Boni & Subventionen für besser betuchte Neuwagen-Kunden noch nicht reichen (bis zu 6000€!) fordert die Industrie noch mehr – u.a. für Ladeinfrastruktur & Co. Da Frage ich mich: Wenn dann die E-Mobilität so toll ist – warum brauchen dann die Groß-Konzerne hier eine Subvention? Ich dachte immer, das sich gute & bessere Dinge von alleine durchsetzten – weil Sie den Möglichkeitsraum vergrößern!
Nach Manager-Magazin fordert z.B. Volkswagen-Elektro-Vorstand Thomas Ulbrich eine zeitbegrenzte Hilfe bzw. ‘Förderungen’ vom Staat. Das MM titelt: “VW will nur begrenzte Zeit Geld vom Staat”, wobei unklar bleibt, was ‘Zeit-begrenzt’ ist. Ulbrich nach MM:
“Wir setzen uns dafür ein, die Startphase des Wechsels zur E-Mobilität zu fördern. Das ist notwendig, um volkswirtschaftlich sinnvolle technologische Änderungen umzusetzen”
Meine Frage: Was ist an der E-Mobilität volkswirtschaftlich sinnvoll? Ich sehe hier eher Einzel-Betriebswirtschaftliche Interessen der Autokonzerne bedient. Da müssen dann sicher Gelder aus Sozialhilfe & Co. für die Neuwagen-Käufer und Gewinne Konzerne umgeleitet werden – weil das, was der eine bekommt, irgendwer anders nicht bekommt (bzw. dem weggenommen wird).
Und: Was haben mehr und subventionierte Neuwagen für Menschen die sich so was leisten können überhaupt mit Klimaschutz zu tun? Geht das gesparte Geld nicht gleich in Richtung Fern-Flugreise bzw. anderweitigen ‘klimaschädlichen’ Konsum? Oder müssen die Menschen die die 6000€ kassiert haben – nun bei Strafe für 5 Jahre komplett auf Flugreisen, Fernurlaube & Co. verzichten? Greta würde das sicher so sehen – denn die segelt dann einfach mit einem umsonst (+Crew) zur Verfügung gestellten (und sicher vollkommen klimaneutralem Segelbot) in die USA.
Mein Zwischenkommentar: Die übliche Subventions-Politik ist eben Industrie- & Konsum-Politik – und hat aus meiner Sicht nichts mit Klima & Co. zu tun. Würde die Politik was sinnvolles machen wollen, könnte Sie ja die junge Demeter-, Bio- und Naturland-Landwirte Fördern. Aber so etwas sehe ich nicht… lieber die Multi-Milliarden in die E-Mobilität (und somit die Konzerne) stecken, die sowieso schon Milliarden verdienen.
Diess fordert: “Eine echte Agenda Auto” – von der Politik
Schon etwas älter ist die Meldung, das nach Heise.de, Herr Diess (-> VW Chef) die Politik kritisiere und eine “echte Agenda Auto” fordere, und eine “positive Perspektive für das Auto” in der deutschen Parteienlandschaft vermisse. Zudem meldet Heise.de das Herr Diess aussagte, das die Automobilindustrie noch nie gefördert sei. Diess wird zitiert mit:
“Sie war stets eine Steuerquelle und stark durch staatliche Regulierungen bestimmt.”
Herr Dies übersieht hier nebenbei und sehr großzügig Dienstwagen-Privilegien, Subventionen für die Anschaffung von E-Mobilen, Abwrackprämien, unzählige BMBF und EU-Förderprojekte die primär der Automobilindustrie zugute kommen und die tägliche Bevorzugung der Interessen des Kfz-Verkehr (u.a. vor den Interessen von Fußgängern, Radfahrern & Co.). Ggf. meint dies aber nur staatliche Regulierungen in Bezug auf Sicherheit und Abgasnormen? Oder die Unternehmenssteuer, welche alle Unternehmen betrifft die Gewinn erwirtschaften?
Welche “positive Perspektive” das Auto, und insbesondere die vielen SUV’s, in einer Ressourcen- und Energetisch beschränkten Welt haben, das ist mir jedoch nicht ganz klar. VW schreibt: Stärkere Motorisierung, Erhöhte Sitzposition, Viel Bodenfreiheit, etc. Individueller Ressourcenverbrauch und Mobilität auf Höchstniveau – das sind Dinge die gestern noch (scheinbar) funktionierten – für mich jedoch keine Perspektive mit Zukunft – oder eine nach MadMax Manier… wobei das wann wieder zu den Grenzen des Wachstums passen würde 🙁
Warum soll ich als Radfahrer die E-Mobilität subventionieren?
Genau das frage ich mich immer wieder! Die staatlichen Subventionen für E-Mobilität fehlen wo anders. Warum soll ich (und andere Autolose) indirekt das E-Tankstellennetz für E-Autos – aber auch die bis zu 6000€ Förderung für diese Dinger – subventionieren?
Ich, als Radfahrer, habe von alle dem nichts. Ich möchte nicht über (Miet-) Nebenkosten, Steuern & Co. den Privat-Spaß von anderen finanzieren, welche im Straßenverkehr dann noch großzügig Privilegien eingeräumt bekommen. Wer ‘E-Auto sagt’ soll auch selber für die Konsequenzen & (Folge-) Kosten einstehen! Denn: E-Auto fährt man ja wegen der Umwelt – nicht zu profanen ‘Geld-Sparen’ – oder? Und wenn einem die Umwelt was wert ist, dann zahlt man doch auch gerne drauf – so hatte ich das eigentlich verstanden…
Ein Blick in die Zukunft & die Köpfe der Automobilwirtschaft!?
Bezeichnend (aus meiner Sicht) für die (Manager-) Mentalität bzw. Entwicklungen in der (deutschen) Automobil-Landschaft war für mich dann auch eine “Brandrede” von VW-Chef Herbert Diess beim “Global Board Meeting” des Volkswagen-Konzerns am 16.01.2020. Dort ‘mahnte’ Konzernchef Herbert Diess nach dem Manager-Magazin, dass dem Autohersteller “Schnelligkeit und Mut” fehlen würden zum “radikalen Umsteuern”:
- Volkswagen, so Diess, müsse sich zum Digital-Konzern wandeln – denn die Zukunft liege “nur da” und nirgendwo sonst u.a. weil die Digitalisierung, die das Produkt Automobil grundlegend verändert
- Meine Frage: Wie bewegt mich ‘Digital’ von A nach B?.
- Was ändert die Digitalisierung an der Fahraufgabe – was nicht ablenkend ist?
- Meine Frage: Wie bewegt mich ‘Digital’ von A nach B?.
- Diess sprach über Der Klimawandel und der damit verbundene Innovationsdruck zum emissionsfreien Fahren.
- Meine Frage: Wie bitte soll das physikalisch funktionieren?
- Das hatte ich hier schon ausgebreitet….
- Meine Frage: Wie bitte soll das physikalisch funktionieren?
- Ganz wichtig aber für Diess schein zu sein, das der Aktienkurs von Tesla sich besser entwickelt als der von VW: VW würde als Automobilunternehmen, Tesla jedoch wie ein Tech-Unternehmen bewertet.
- Meine Frage: Ja, und?
Der Knaller für mich war jedoch, das Diess sagte:
“Das Automobil wird in Zukunft das komplexeste, wertvollste, massentaugliche Internet-Device.”
Und dazu ausführte, das wir in Zukunft viel mehr zeit im Auto verbringen würden – ggf. 2 oder mehr Stunden, anstatt heute ca. 1 h. Da Frage ich mich: Wie geht das mit CO2-Einsparung überein – also wenn wir alle noch mehr rumbrausen?
Dann erwähnte Diess Nokia, welches ein unrühmlichen Niedergang hatte und zog parallelen mit der Automobilwirtschaft. Diess vergaß aus meiner Sicht jedoch zu begreifen bzw. zu erwähnen, dass das iPhone mit einer Flat-rate vermarktet wurde – und DAS war das, was aus meiner Sicht alles änderte! iPhone & Internet ohne Flatrate zu damaligen Konditionen wäre eine Totgeburt gewesen!
Was macht Tesla hier: Ein Tankstellen-Netz – und zumindest für die ersten Teslas eine Strom-Flat-Rate! Was könnte VW machen? Ein Tankstellen-Netz und eine Strom-Flat-Rate! Das wäre der Durchbruch für die E-Mobilität! 20, 30, 50€ im Monat und Tanken so viel ich will! Wobei das mit dem Klimaschutz dann die komplette Farce wäre…. weil wenn der Strom ‘Flat’ ist in der Regel auch mehr gefahren wird – genauso wie mehr Internetkonsum am Smartphone. Anstatt dessen erhöhen aber E-Tankstellen-Betreiber wie Ionity Ihre Preise auf bis zu 79 Cent die KWh – und machen damit E-Mobilität teurer als die fossile. Auch Ionity muss (oder will) eben die Investitionen in die E-Tankstellen amortisieren.
Mehr als nur Transportmittel – aber was das mehr ist bleibt im unklarem…
Wieder zurück zum MM-Artikel – da gab es noch eine weitere Delikatesse. Herr Diess sagte dort nach dem Manager-Magazin:
“Das Auto ist nicht länger nur Transportmittel. Und das bedeutet auch: Die Zeit klassischer Automobilhersteller ist vorbei.”
Das Auto war immer schon mehr als nur ein Transportmittel: Kulturgegenstand, Ikone (VW-Käfer), Wohnung (u.a. VW-California) und Moglichkeitsraumerweiterer.
Meine Frage: Was meint Diess nun mit diesem Satz? Dass das Auto einen Internet-Zugang bekommt und das man dann auch umständlich auf den eingebauten Bildschirmen ‘surfen’ kann? Das die Nutzer Ihre Dienste noch ein zweites mal für das Auto konfigurieren sollen? Herr Diess bleibt aus meiner Sicht unklar. Wer dann noch bis ca. 80€ pro Jahr für irgendwelche (erweiterten) Online-Funktionen (bei VW) bezahlen mag – nach dem er 30.000€ (oder viel mehr) für ein Auto ausgegeben hat – das frage ich mich auch.
All die Technik im Hintergrund, die Server, die Informatiker & Techniker die alles am laufen halten – ja das kostet sicher gewaltig – und knabbert an dem Margen. Wenn Tesla jedoch ‘gefühlt’ das gleiche (bzw. mehr + Updates & Co.) schon lange schafft – als viel kleinere Firma – dann haben VW & Co. aus meiner Sicht nur zwei Optionen: Mitziehen – oder eine andere Strategie in Bezug auf die Kunden!
Die E-Mobilität macht aus dem Auto auch nichts neues – es ist einfach nur ein anderer Antrieb mit anderen Rahmenbedingungen, Problemen und einigen Chancen.
Drei Dinge die Diess wichtig sind….
Das alles nicht so einfach ist, die Navigation zwischen politisch-ideologisch betriebenem Druck zur E-Mobilität, mehr Online-Krams, Komplexität & Co. erkennt der Leser des Manager-Magazin dann ggf. in den 3 Punkten, welche aus Diess seiner Sicht wichtig sind – also (auch) für die Zukunft von VW:
- Mittels der E-Fahrzeuge (u.a. ID3) die neuen CO2-Grenzwerte einhalten.
- Das Problem aus meiner Sicht: Die CO2-Grenzwerte sind für mich rein politisch gesteuerte Vorgaben, weil hier E-Kfz als emissionsfrei gerechnet werden.
- Das ganze lässt mich auch fragen wie verlässlich die E-Mobilität (jemals wirklich) werden wird… bzw. ob diese skaliert….
- Das Problem aus meiner Sicht: Die CO2-Grenzwerte sind für mich rein politisch gesteuerte Vorgaben, weil hier E-Kfz als emissionsfrei gerechnet werden.
- Die E-Strategie umsetzen, ohne Profitabilität zu verlieren.
- Dies zeigt aus meiner Sicht auf: Das die Aufwendungen für die E-Mobilität und der Bepreisungsspielraum kritisch ist – für die Generierung von Profiten.
- Zur Verwirklichung der politischen Träume von einigen – zahlen also wohl Kunden und Hersteller drauf…
- Wie will Diess das erreicht wissen?: Mittels Komplexitätsreduzierung und herunterfahren der Aktivitäten für MOIA, Brennstoffzelle und die Liquid Fuels.
- Dies zeigt aus meiner Sicht auf: Das die Aufwendungen für die E-Mobilität und der Bepreisungsspielraum kritisch ist – für die Generierung von Profiten.
- Investitionen in die Fähigkeit selber Software zu beherrschen (Bei VW die: Car.Software.Org)
- Meine Sicht: Ein gutes Ziel (-> also ‘selber machen’), wobei sich das für mich allerdings anhört, das die ggf. ausufernde Komplexität schon leicht überfordert.
Was dann (zumindest mich) enttäuscht ist, das dies dann für Diess anscheinend nur Bausteine sind, um beim Unternehmenswert auf die 200 Milliarden Euro zu kommen (aktuell < 100 Milliarden). Hätte Diess hier gesagt das dies für Ihn Bausteine sind, um die Beschäftigung und das Einkommen von ca. 650.000 Menschen zu sichern die der Volkswagenkonzern global direkt beschäftigt – ich denke, das wäre a) für diese Menschen sicher motivierender gewesen und hätte b) auch etwas mehr Menschlichkeit gezeigt.
Wobei ich mich hier klar Frage: Was hat die Zukunftsfähigkeit eines Konzerns mit dem Börsenwert zu tun? Ich dachte das hängt insbesondere von den Mitarbeitern ab…. Oder sind dies nur die persönlichen Bonus-Vorgaben von Diess – seitens der Menschen die Ihn eingesetzt haben? Zumindest dieses könnte ich gut nachvollziehen. Denn würde ich 30% der Aktien an Daimler, Ford, GM, VW & Co. halten – so würde ich ggf. auch versuchen die Aktien der sinkenden Automobil-Schiffe (-> damit meine ich faktisch alle Hersteller) zum Höchstkurs zu verkaufen.
Strategien ohne (wirklich) Ziele, Kunden & Mitarbeiter?
Was mir ganz stark ‘komisch’ bei der Rede von Diess auffiel war dann die Erwähnung der Volkswagen Konzern-Ziele der so-genannten Strategie Together 2025+. Die kannte ich so noch nicht und fand Sie auch eher maximal-irritierend. Die 5 Ziele bzw. Punkte dort sind nach dem Manager-Magazin:
“1. Best Governance,
2. Best Performance,
3. Best Brand Equity,
4. Software Enabled Company und
5. Excellent Leadership.”
Mein Englisch ist zwar ‘eigentlich’ ganz gut – aber hier brauchte ich echt Hilfe um das zu übersetzten. Der AI-Übersetzer Deepl.com machte dann folgendes daraus:
“1. Beste Unternehmensführung,
2. Beste Leistung,
3. Bester Markenwert,
4. Software-aktivierte Firma und
5. Ausgezeichnete Geschäftsführung.“
Was solche ‘Ziele’ mit Produkten, Kunden, Mitarbeitern, Gesellschaft, Umwelt & Co. zu tun hat erschließt sich mir nicht! Was die ‘normalen’ VW-Mitarbeiter darüber denken wäre interessant zu wissen. Für mich ließt sich das jedoch folgend:
- Selbst-referentiell (-> Beste Unternehmensführung, Ausgezeichnete Geschäftsführung) in Bezug auf die “Bosse”.
- Unspezifisch (-> Beste Leistung), weil nicht klar ist ob hier Management, Mitarbeiter, Motoren oder die Produkte gemeint sind – oder alles oder nichts von dem.
- Unverständlich (-> ‘Software-aktivierte Firma’), weil solch einen Knauderwelsch konnte mir selbst deepl.com (also Übersetzungs-AI) nicht sinnvoll aus dem Englischen übersetzten. Und dabei verstehe ich auch das englische Original auch nicht… und das als Informatiker!
Diess forderte dann noch weiter den Radikalumbau des (VW) Konzerns. Ich hätte mir hier mal gewünscht, das mal Radikal mit der ganzen Diesel-Geschichte aufgeräumt wird und klar (also seitens VW) zuständige und verantwortliche benannt werden + die Rolle Winterkorns & Co, bei alldem geklärt wird. Wir alle können gespannt sein, wer bei diesem Radikalumbau unter die Räder kommen wird… nicht alle werden nun einfach so zu Software-Entwicklern & Co. umgeschult werden können. Die “Transformation” – für mich das Unwort des letzten Jahres – wird Ihre Verlierer haben… nicht nur bei VW.
Sehe ich alles zu Kritisch?
Ich weiß nicht ob ich all die Entwicklungen zu kritisch sehe – finde jedoch Kritik und ‘tiefer schauen’ & Fragen stellen angebracht. Ob das Heil der deutschen PKW-Hersteller in der E-Mobilität liegt bezweifele ich sehr – zumindest solange nicht klar gesichert ist woher der Strom (aber auch die Batterien) kommen soll. Zum Strom habe ich zumindest Ideen: LFTR – aber das ist aktuell politisch wohl nicht durchsetzbar & die Kfz-Hersteller wollen hier wohl auch nicht investieren. Auch gibt es bei der E-Mobilität für mich zu viel politisch motivierte Steuerung (wie auch in China) – sowas geht oft schief, speziell wenn es die Physik vernachlässigt.
Eines ist für mich jedoch ganz klar: Das, was teurer ist – also wenn man es so günstig wie möglich produziert! – in dem steckt auch mehr Energie. Punkt.
Wenn nun teurere & immer noch gigantisch schwere E-Fahrzeuge Strom tanken – wo ist der Vorteil? Auch Ökostrom muss aus Fossil hergestellten PV- und/oder Windkraftwerken kommen. Allerdings wollen die Menschen nicht nur dann tanken wenn der PV- und Windstrom fließt. Das PV- und Wind noch andere Probleme haben (u.a. lokale Klimaveränderungen, Infraschall, Dirty Electricity im Stromnetz) – darauf will ich hier gar nicht eingehen.
Spannend jedoch, das Diess das automatische Fahren kaum erwähnte – in seiner Rede. Automatisches Fahren halte ich auch für eine relative Totgeburt – zumindest in dieser Dekade. Bei dieser Technologie stellen sich so viele technologische, rechtliche, ethische und andere Fragen – wann soll das alles geklärt sein – und wer soll am Ende all die Aufwände bezahlen? Zwar funktionieren Deep-AI Netzwerke mit Erkennungsraten von 95-96% (oder besser) für dedizierte Aufgaben bzw. Situationen heute deutlich besser als noch vor 10 Jahren – aber so etwas reicht aus meiner Sicht noch lange nicht für komplexe Umweltsituationen!
Wenn, dann kann ich mir so etwas mit LKWs zwischen Logistik- und Frachtzentren an Autobahnen vorstellen – hier, wenn die ganze Infrastruktur detailliert erfasst, Ampeln mit Car2X-Funk ausgerüstet werden und z.B. für Notfälle Tele-Operatoren (ähnlich den US-Dronenpiloten) über 5G-Netzwerke übernehmen können. Ob am Ende jedoch die ganze Technik günstiger ist als einfach einen (ansonsten Arbeitslosen) LKW-Fahrer zu beschäftigen? Ich habe da so meine Zweifel… Für den privaten PKW-Besitzer werden solche Träume aus meiner Sicht noch sehr, sehr lange Fiktion bleiben, auch wenn Firmen wie Tesla mit 95-96%-Lösungen uns das Gegenteil suggerieren wollen. Und der gesellschaftliche Nutzen der ganzen Aktion ist für mich dann überhaupt nicht klar.
Das die ganze Elektrifizierung und Elektronisierung der Autos dann auch negative Auswirkungen auf den Menschen hat (-> EMF) – das wird aus meiner Sicht aktuell noch komplett ausgeblendet. Zwar gibt es erste Berichte – auch im Fernsehen – aber diese erreichen die Masse noch nicht. Ich denke, das dies noch ein Aspekt sein kann (und wird), der bei der E-Mobilität und Hoch-Technisierung der Automobile zu Problemen führen wird – in der Kundenakzeptanz. Sollte das so eintreten wie ich denke, dann werden hochgerüstete E-Fahrzeuge fast unverkäuflich – für den Endkunden der weiter verkaufen will und für die Konzerne! Aber bis die meisten Menschen das realisieren – das dauert noch. Bei Smartphones, WLAN & Co. sind die meisten auch noch Bild und führen die gesundheitlichen Problemchen oft nicht auf diese zurück…
So macht die Rede von Diess – in Hinblick auf strategische Ziele und Börsenkapitalisierung – für mich eines klar: Die Eigner der Automobilkonzerne ahnen wohl auch, das die Zeit dieser ‘gekommen ist’ – im endlichen Sinne. Und damit ist dann für mich auch wieder der Bezug zu diesem Blog hergestellt!
Es scheint für mich, das die Ratlosigkeit in den Konzernen und bei den Automobil-Managern hoch ist – und diese die ‘wirklichen Probleme’ nicht realisieren – bzw. aussprechen wollen. Mir ist das schon klar, da auch diese Manager, welche Millionen verdienen, im Sinne der Herschafts-Strukturforschung nur einfache Funktions-Eliten sind. Sie sind an Ihrem Platz um Vorgaben zu erfüllen – welche für den externen Beobachter komplett ‘Sinnfrei’ erscheinen, weil er (-> der Beobachter) die eigentlichen Ziele mit denen diese Manager oder auch Politiker beauftragt sind nicht kennt. Wer da zu viele Fragen stellt – oder zu laut seine wirkliche Meinung sagt – der hält sich nicht lange in seiner Position.
Zwar gibt es hier und da auch Betriebsunfälle und Intra-Eliten-Auseinandersetzungen – aber das alles ändert nichts daran, das ‘uns’ gerade die physische Situation in Bezug auf Ressourcen, Energie, Population und Umwelt global entgleist. Für die nächste Zeit wird sicher der Corona-Virus und die nun schon existierenden Probleme in den Lieferketten als Schuldige herhalten müssen – ich erinnere an “Trade-Off – Financial System Supply-Chain Cross-Contagion: a study in global systemic collapse” von David Korowicz… über die Anfälligkeit von “Just-In-Time” Zuliefererketten in unserer globalen Wirtschaft…. und das was sich gerade in China entwickelt bzw. schon entwickelt hat ist kein Spaß mehr….
Das Handelsblatt meldet denn so eben “Chinas Automarkt bricht in der ersten Februarhälfte um 92 Prozent ein” und rechnet vor, das in ganz China so nur 811 Fahrzeuge am Tag verkauft wurden… Autsch. Wer jetzt noch denkt, das dieses keine gigantische Delle im BIP von China hinterlassen wird – der Spinnt. Es wird (aus meiner Sicht am Ende nicht mehr um “Wachstum” gehen – sondern ob die Schrumpfung noch unter 10% bleibt…
Mein Fazit?
Bei den (eigentlich) nötigen Umbauprozessen in Deutschland – also in Vorbereitung auf mehr Resilenz & Robustheit unserer Wirtschaft & der nötigsten lebenssichernden Systeme & eine energieärmere und lokalere Zukunft – passiert aus meiner Sicht leider nichts.
Alles bereitete sich hingegen auf eine noch komplexere und noch mehr von Energie und Daten (aber auch 5G Mobilfunk) abhängige Zukunft vor. Wo bei MadMax die Autos auch nach der Katastrophe mit Benzin führen und repariert werden konnten – wird dieses bei den geplanten hoch-komplexen ‘Always-On’ E-Fahrzeugen wohl nicht mehr der Fall sein. Schade…. also falls die je so richtig fahren werden (VW hat ja schon massive Probleme beim ID.3).
Ob der Corona-Virus und die Situation in China – deren Ausmaße wir noch nicht mal ahnen können – im Nachgang etwas ändern wird? Ich hoffe es – aber der Mensch vergisst schnell…