Buchkritik: Better Body Better Brain von Anja Leitz

Buch: Better Body Better Brain - Anja Leitz

Buch: Better Body Better Brain. Foto: H.C.

Dieses Buch hatte mich stark interessiert weil die Autorin Anja Leitz hier sehr auf Licht (IR, Blaulicht, UVA, UVB), Wärme/Kälte-Anwendungen, Chronobiologie & zirkadiane Rhythmen sowie die Lipide (Fette) mit Schwerpunkt DHA (Omega-3) und die Rolle von Fisch fokussiert.

Das Thema Ernährung habe ich für mich schon ziemlich abgegrast – und mir war schon lange klar, das dies nur ein Teil des Themenkomplexes ‘Gesundheit’ ist. Licht (insb. UV, IR und Blaulicht), Wärme/Kälte (Sauna), Jahreszeiten und Biorhythmus – sind immer schon latente Themen bei mir gewesen, nur habe ich Sie bis jetzt nie weiter (u.a. mittels Literatur) vertieft. Das vorliegende Buch von Frau Leitz ist nun für mich der seichte Einstieg auch in diese Thematiken. Nicht, das man das alles nicht irgendwo im Internet findet – im vorliegenden Buch wird es jedoch alles sehr gut zusammengefasst und vorgestellt – das schon mal vorab.

Die Autorin Leitz war mir vorab durchaus sympatisch durch einige Interviews und Podcasts aufgefallen, von denen ich einige in den Links am Ende des Beitrages verlinke. Ggf. macht es Sinn diese vor dem Kauf des Buches anzuschauen – weil Ihr Stil mag nicht allen gefallen und ich ‘gehe bei Ihr’ mit einigen Sachen auch nicht mit (dazu mehr im nachfolgenden Text).

Tip: Mehr zu (Blau-)Licht, Melatonin & Co. gibt es hier zu lesen!

Zum Inhalt des Buches

Das Buch mit ca. 280 Seiten unterteilt sich in acht große Abschnitte:

  1. Eine Einführung in “Die vier Säulen der Gesundheit” nach Anja Leitz (Lipide, Licht, Chronobiologie & Nahrung)
  2. Ein Kapitel mit Fokus auf Fette und hier insb. die mehrfach ungesättigten Fette EPA und DHA (Omega-3): “Lipide: Fette Fische machen gesunde Zellen”
  3. “Licht: Nahrung und Medizin” – mit Fokus auf UV, IR und sichtbares Licht mir schwerpunkt auf künstliches und insb. blaues Licht.
  4. Dann die “Chronobiologie: Zirkadiane Rhythmik und Zeitgeber”, wo es um die innerer Uhrmacher, Kälte und die Rhythmik des Lebens geht.
  5. Danach: “Nahrung: Mittel zum Leben” mit Exkurs auf Licht, Fette und Rhythmik.
  6. Ab Seite 65 dann die Einführung in “Das 4-Wochen Reset-Programm” nach Leitz bei dem für mich die eingestreuten “Biohacks” die interessantesten Aspekte waren.
  7. Als letztes inhaltliches Kapitel dann  die Fischkunde (ab Seite 121) mit “Fish Bites” – einer Übersicht über viele Fischarten und Ihren Inhaltsstoffe (gerade in Hinblick auf EPA % DHA, Selen und Zink).
  8. Und zuletzt (ab Seite 159) “Rezepte” mit sehr starkem Fokus auf Fisch & fettigem.

Wer hier kurz auf die Seitenzahlen achtet wird feststellen, das das Buch zu über 50% aus Fischvorstellung und (Fisch-)Rezepten besteht. Einen anderer Teil von ca. 55 Seiten beansprucht das sehr Fisch- und Fleischorientierte “Reset”-Programm (mit bis zu 4 Fischmahlzeiten pro Tag) – in das jedoch sehr viele tolle und für mich interessante “Biohacks” eingewebt sind.

Der Kern der “Vier Säulen” Thematik wird hingegen auf ca. 50 Seiten behandelt. Ich weise auf diesen Umstand vorab explizit hin – nicht das es später Enttäuschungen gibt. Eine andere Sache ist ggf. auch noch wichtig: Frau Leitz kommt aus der ‘Low-Carb Ecke’ und hat z.B. mit Ulrike Gonder (auch einschlägig Low-Carb) einige Low-Carb Kochbücher verfasst.

Nach Ihrer LinkedIn Selbstdarstellung ist Frau Leitz ‘Author, Neurofeedback & brain nutrition therapist, owner of medical wellness resort’ und hat früher in Sprach-, Literatur- und Rechtswissenschaften in England unterrichtet. Sie hat – soweit mir bekannt – keinen einschlägigen Hintergrund in Ernährung und Medizin. So finden sich auch faktisch keine Referenzen oder Quellenangaben in Ihrem Buch und oft wird nur (der durchaus interessante & kontroverse) Dr. Jack Kruse zitiert – zu dem es auch inhaltlich insgesamt sehr viele Überschneidungen gibt.

So, nun zum Inhalt…

Kapitel 1: Die vier Säulen der Gesundheit

Hier gibt es eine kurze Übersicht über das Buch und die viel Säulen der Gesundheit nach Anja Leitz:

  • Lipide (Fette & Fettsäuren) mit Fokus auf die Omega-3 Fettsäuren EPA und DHA die primär in Fisch vorkommen.
  • Licht – denn ohne Licht kein Leben! Viel über natürliches und künstliches Licht, so wie es uns beeinflusst und welchen dysbalancen wir heute durch das künstliche Licht ausgesetzt sind.
  • Chronobiologie – viel darüber wie unser Körper die Zeit wahr nimmt  und wie und durch das unsere inneren Uhren gesteuert und synchronisiert werden.
  • Nahrung – wobei dieses Kapitel tiefer als die Mikro und Makronährstoffe geht. Nahrung und Jahreszeiten, Nahrung und Licht, Nahrung und Ortsangepasstheit sind hier Themen.

Kapitel 2: Lipide: Fette Fische machen gesunde Zellen

Im Kapitel über fette geht es speziell um mehrfach ungesättigte Fettsäuren: Omega 3 & 6. Frau Leitz schreibt dass das menschliche Gehirn insbesondere den mehrfach ungesättigten Fettsäuren seine Größe und Komplexität verdankt. Und hier ist wieder DHA die herausstechende Fettsäure (neben ALA und EPA), welche wir Menschen mittels Fischprodukten ausreichen zuführen konnten – weil Säugetiere diese Fettsäure nur sehr schlecht selber synthetisieren.

Da diese Fettsäuren besonders reaktionsfreudig sind (Doppelbildungen) sind sie auch Empfindlich gegenüber Oxidation (Licht, Wärme und Luft) – siehe auch meinen Artikel zu Fischölkapseln in diesem Kontext. Frau Leitz führt dann noch an, das auch das Verhältnis der Zufuhr dieser Fettsäuren (Omega 3 zu 6) wichtig ist – optimal von 1:1 bis 1:3. Auf Seit 18 & 19 folgen dann Grafiken und Tabellen die weiter auf Synthesestufen und Aufbau dieser Fettsäuren eingehen.

Ganz wichtig: Nach Leitz wird viel der zugeführten ALA zur Energiegewinnung genutzt und erst gar nicht in EPA und dann DHA umgewandelt. Zudem geht man aus, das nur 5% in EPA und maximal 0,5% der aufgenommenden ALA in DHA umgebaut wird. (Anm.: Wobei das nicht dem aktuellen Stand der Studien entspricht – siehe auch meinen Artikel zu Omega-3 EPA/DHA, da wird von ca. 3,8% ALA nach DHA ausgegangen.)

Frau Leitz schließt daraus, das es für eine Optimierung unabdinglich ist EPA und DHA direkt mit der Nahrung zuzuführen.

Fischfett: Ideal fürs Gehirn

Schaut man auf das Gehirn, so besteht dieses nach Leitz zu 60% (Trockenmasse) aus Phospolipiden (Membranfette mit jeweils zwei Fettsäuren und einer weiteren über Phosphat angehefteten Substanz -> Cholin, Serin, Ethanolamin oder Inositol), wobei dann DHA wieder >20% der Phospolipide ausmacht. In diesem Zusammenhang weißt Frau Leitz auf die Positionen (sn1, sn2, sn3) der DHA hin, damit diese die Blut-Hirn Schranke besser überwindet. Dieses sei bei marinen DHA der Fall, nicht jedoch in dem Maße bei DHA-haltigen NEM (Anm.: Fischölkapseln). Diese Erklärung ist jedoch 1:1 von Dr. Jack Kruse übernommen, von dem ich selber keine Quelle auf den Ursprung dieser Information kenne.

Danach zählt sie weitere Vorteile von marinen Omega-3 Fetten auf. u.a.:

  • Optimiert Gehirnentwicklung und -funktion
    • wirkt Neuroprotektiv &  beschleunigen die Nervenimpulse
    • Stimmungsstabilisierend (vermindertes Depressionsrisiko)
    • Vorbeugung gegenüber Dopaminverlust, Anhebung des Serotoninspiegels
    • Steigerung der Gedächnisleistung
    • Verbessert den Schlaf
  • Optimale Augengesundheit und -funktion
    • Stärk Sehkraft, schützt vor grauem Star und beugt Makuladegeneration vor
  • Optimiert das Immunsystem
    • Wirkt antiviral & stärkt das Zahnfleisch
    • Beugt Autoimmunkrankheiten vor
  • Optimierung des Bewegungsapparates
    • Erhöht den Blutfluss in der Skelettmuskulatur, unterstützt das Kollagengerüst (Sehne & Bänder)
    • und reduziert die Entzündungswerte
  • etc. pp

Was Licht und DHA miteinander zu tun haben

Frau Leitz leitet hier ein:

“Unser Energielevel und alle unsere Lebensvorgänge hängen entscheidend davon ab, wie effektiv Elektronen durch die Membranen unserer Zellen und Zellorganellen fließen”

und bringt dies zusammen mit Licht (Eigenschaften: Helligkeit (Intensität) sowie Farbe) und DHA. Dies, da DHA sehr wichtig ist für die Signalübertragung im Gehirn, da ohne DHA keine zelluläre Nutzung der Lichtquanten möglich wäre. Darauf folgt dann ein Exkurs von Dr. Jack Kruse (siehe auch Selfhacked Interview in den Links), wessen Thesen Frau Leitz wohl massiv beeinflusst haben.

Kruse schreibt, das die Kommunikation zwischen den Mitochondrien (Zellkraftwerke) und dem Zellkern über Lichtsignale geregelt bzw. vermittelt werden, welche von den Sinnesorganen wahrgenommen und an die innere Uhr im Gehirn weitergeleitet werden (NAD+ und SIRT1). In den Zellmembranen sei so DHA unerlässlich, weil aus spezifischen quantenphysikalischen Gründen DHA gesättigte Zellmembranen Elektronen schneller tunneln können als weniger DHA gesättigte Gewebe. Dies sei wichtig um die “Master Clock” im Gehirn etwas schneller arbeiten zu lassen als alle andere Gewebe. So schreibt Kruse auch:

“Je mehr DHA Ihre Gewebe enthalten, desto näher kommen Sie dem Optimum, weil Ihre mitochondrialen Kapazitäten dann am besten mit Ihren nuklearer Kapazitäten harmoniere…”

sowie ganz wichtig im Bezug zu Licht (und später noch explizit blauem Licht):

“Veränderungen der natürlichen Lichtverhältnisse…. stören die Synchronie, sie Können die Alterung beschleunigen und Krankheiten auslösen”

Kapitel 3: Licht: Nahrung und Medizin

Dieses Kapitel bespricht das Licht in allen Varianten – mit starkem Fokus auf das sichtbare Licht – jedoch auch die für uns unsichtbaren Strahlungen UV-A, B und C sowie Infrarot (IR). Licht ist elementar für unser leben – nur hat sich die Nutzung von Licht durch Kunstlicht innerhalb der letzten 100 Jahren massivst verändert. Dies betrifft insb. die Tag- und Nachtphasen (Hell & Dunkel) und das Kunst- und Bildschirmlicht mit (neuerdings) hohem Blauanteil – und das ist und war alles nicht ohne Folgen. Frau Leitz schreibt:

“Doch zu einer artgerechten Menschenhaltung gehören neben sauberer sauerstoffreicher Luft, reinem Wasser und nährstoffreicher Nahrung auch natürliches Licht und Phasen der Dunkelheit”.

Elektromagnetisches (Licht) Spektrum. Quelle: Wikipedia, Autor: Horst Frank & Phrood, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Was ist Licht? Das was wir als Licht wahrnehmen sind elektromagnetische Wellen (bzw. Strahlung) unterschiedlicher Längen bzw. Frequenzen, wobei diese eine Doppelnatur haben, welche in der Quantenphysik deutlich wird: Sei (die Strahlung) lässt sich sowohl als Welle als auch als Teilchenstrom (Photonen) verstehen. Dabei ist die Strahlung umso Energiereicher, desto kurzwelliger Sie ist (UV) und Ihre Eindringtiefe in das Gewebe  ist größer umso langwelliger die Strahlung ist (z.B. IR). Wie die Strahlung auf uns wirkt, hängt von Wellenlänge und Menge ab, wobei das menschliche Auge eine wichtige Rolle als Lichtempfänger spielt.

Nun wird es wieder interessant: Zur ‘Verarbeitung’ der Lichtquanten vom Auge und Weiterleitung  an den Hypothalamus braucht es nach Leitz große Mengen DHA, “denn nur mit genügend DHA kann die Energie der eintreffenden Photonen umgewandelt werden”. Da die ‘Wucht’ der Photonen jedoch auch Schäden im Auge anrichte brauche es zusätzlich DHA und es müsse immer wieder regenerative Pausen geben. Insbesondere ein zu viel an Blaulicht – insbesondere zu unnatürlichen Uhrzeiten – wirke auf zellulärer Ebene destruktiv und rufe Stoffwechselentgleisungen hervor.

Im weiteren geht Frau Leitz auf Fotorezeptoren (Melanopsin, Neuropsin), Chromophore (Melanin) ein. Gerade Melanin hätte die Möglichkeit die Energie der UV-Strahlung zu speichern und nachts in Form von niederfrequenter zellulärer IR-Strahlung abzugeben, wobei durch UV-Licht auch Erbgutschäden repariert werden können. Kritisch sei jedoch wieder das Blaulicht, was als (eher seltenes Licht) primär zur Taktung unserer zirkadianen Rhythmen (Anm.: am Morgen, höre auch Interview mit Jack Kruse) benötigt wird. So kommt es nach Leitz gerade heute oft vor, das die ‘Blaulicht-Antennen’ konstant überreizt sein.

Ultraviolettstrahlung

Hier geht Frau Leitz kurz darauf ein wie wichtig für uns auch das richtige Maß an täglicher UV-Strahlung ist. Einzig die UV-C Strahlung (welche oft für die Entkeimung von Wasser eingesetzt wird) sei zu meiden (Ozonlöcher). UV-B ist hingegen sehr wichtig für die Vitamin-D Produktion – aber in der Intensität abhängig von der Jahreszeit bzw. dem Einstrahlungswinkel der Sonne und der Höhenlage (siehe auch meinen Vitamin D3 Artikel). Nach aktuellen Forschungen ist wohl insb. das Spektrum um 300 nm photobiologisch und physiologisch interessant.

UV-A Strahlen sind hingegen für ihren bräunenden Effekt (Melaninproduktion) bekannt – welche die Strahlung verringert. UV-A alleine sei schädlich, jedoch zusammen mit UV-B ein optimales Gespan. So sind gerade übliche Solarien problematisch die fast nur bräunende UV-A Strahlung abgeben – genauso wie Sonnencremes, welche die UV-B Strahlung blockieren (und damit die Vitamin-D Produktion). Beides trägt zur Entstehung von Karzinomen (Hautkrebs) bei.

In dem Kontext erwähnt Frau Leitz auch noch einmal DHA, was entscheidend für die Nutzung der Quantenenergie der UV-Strahlen sowie Schutz- und Reparaturprozesse sei.

Exkurs: Sauerstoff

Dieser Abschnitt führt kurz in Singulett- (schlecht) und Tripplet-Sauerstoff (gut) ein, welcher je nach Strahlungsumfeld durch andere Elektronenverteilung entsteht. Nun das Problem: sichtbares Licht (450-700 nm), insb. jedoch Blaulicht  führt dazu das aus dem Tripplet-O(2) wieder Singulett-O(2)radikale, welche dann auch die ungesättigten Fettsäuren (DHA & Co.) zerstören.

So folgert Frau Leitz das es keine gute Idee sei unter Kunstlicht Sport zu treiben….

Danach folgt eine Auflistung der positiven Wirkungen einer Helio- (Sonnen-) Therapie (u.a. nach Dr. Auguste Rollier).

Vitamin D: Einnehmen oder selber machen?

Hier wird wieder Dr. Jack Kruse angeführt, welcher u.a. der Ansicht ist, das alles was der Körper selber produzieren kann (u.a. Vitamin D3) nicht exogen (von außen) zugeführt werden sollte.

Für Kruse speichert das D3 im Blutplasma die das Quantensignal des Lichtes (u.a. UV-B) und er stellt dann die Frage wie dies mittels einer Tablette zugeführt werden könne -> denn eine Tablette sei kein Energieträger und habe auch keinen Impuls. Auf dieser Basis erklärt er auch den Unterschied von tierischen D3 (was die Lichtenergie enthält) und einer Tablette, welche zwar das Signal – jedoch nicht den Impuls enthält. U.a. verweist Kruse auf Fritz-Albert Popp der festgestellt haben will, das Zellen niederfrequente UV-Strahlen enthalten (Biophotonen).

Infrarotstrahlung

IR-Strahlung (780-1400 nm) wirkt in erster Line erwärmend und hat je nach Typ (A-B-C) eine abnehmende Eindringtiefe (A ca. 5 mm), wobei B und C eher für oberflächlichen Wärmeeintrag benutzt wird. Die Energie der IR Strahlung ist nach Leitz dabei ca. 10.000 mal schwächer als die der UV-Strahlung mit der Sie in der Natur immer korreliert. Wo UV Strahlung zelluläre Vorgänge stark anregt erhöhe IR-Licht den Ordnungszustand – weswegen IR-Licht für Regeneration und Reparatur eingesetzt wird. Wichtig jedoch: Auch die IR-Strahlung müsse mit Bedacht angewendet werden, da unter IR-B und C eine Überhitzung auftreten könne.

Anwendungsgebiete und Wirkungen sind u.a.:

  • Verhinderung von Tumorwachstum / Unterstützung der Krebstherapie.
  • Unterstützung des Wundheilungsprozesses.
  • Unterstützend bei Depressionen.
  • Hilfe bei rheumatischen Erkrankungen.
  • Stärkung des Immunsystems.
  • Förderung des Giftstoffabtransportes.
  • Steigerung der Energiegewinnung in den Mitochondrien.
  • etc.

Sichtbares Licht

Spektrum Glühlampe

Spektrum Tageslicht

Hier geht es um das Licht was wir wirklich sehen können (ca. 450-780 nm) sowie die Entwicklung vom Feuer bis zur Energiesparlampe. Wie nebenstehend zu sehen unterscheiden sich die verschiedenen Lichtquellen in Ihrem Spektrum teils stark vom Tageslicht. Dabei führt Frau Leitz teils länger aus – hier jedoch eine ganz kurze Zusammenfassung der Kernbotschaften:

  • Glühlampen haben einen hohen Rot-anteil, welcher nicht auch (bei einseitiger Exposition) negativ auswirken kann.

Spektrum Warmweiße LED

Spektrum Leuchtstoffröhre

  • Leuchtstofflampen haben problematische Energiespitzen.
  • LED-Lampen: Beiden Varianten fehlt das komplette UV-Spektrum und der Rotlichtanteil ist auch nur marginal vorhanden.
  • Bildschirme: Die meisten Bildschirme haben einen sehr hohen Blauanteil (siehe auch fluxometer.com für entsprechende Grafiken mit Spektren), da heutige Bildschirme weisse LEDs als Hintergrundbeleuchtung nutzen.

Nach Leit Bestände das optimale Lichtumfeld aus einer gleichmäßigen Verteilung der Wellenlängen im Sinne des Tageslichtes. So sind letztendlich auch so-genannte Tageslichtlampen problematisch, da diese sehr wenig UV-A ausstrahlen und oft unverhältnismäßig viel Blauanteil haben.

Spektrum Hallogenlampe

Spektrum Weiße LED

Blaulicht: Ein zweischneidiges Schwert

Zwar braucht der Mensch einen gewissen Anteil an Blaulicht für die synchronisation der inneren Uhr (Anm.: Nach Kruse faktisch nur morgens für den Sync). Insofern könnten Tageslichtlampen am morgen hilfreich sein. Jedoch werden am Abend mit dem zunehmenden Rotlicht Regenerations- und Reparaturvorgänge eingeleitet. Frau Leitz fasst zusammen:

Vorteile von Blaulicht:

  • Stoppt morgens die Produktion von Melatonin &  macht wach und agil.
  • Steigert am morgen die Kortisolproduktion.
  • Synchronisiert die chronobiologischen Rhythmen und wirkt (vormittags) antidepressiv.

Als Nachteile gibt sie u.a. an:

  • Steigert (bei künstlicher Exposition) die Kortisolproduktion konstant, was (auf dauer) die Nebenniere erschöpfen kann.
  • Fördert die Oxidation (Zerstörung) wichtiger Lipide (z.B. DHA in den Augen).
  • vermindert die Melatonimproduktion (Schlafhormon).
  • verhindert die Dopaminproduktion im Auge und damit den Dopaminspiegel im Gehirn.
  • Schädigt Netzhaut und Nervenzellen -> Makulardegeneration, grauer Star, grüner Star
  • Erhöht die Zuckervergährung -> Tumorwachstum
  • etc.

Anm.: Und die Nachteile gibt es dann u.a. mit dem Bildschirm und LED-Licht…..

Viel von diesem ist u.a. auch in Interviews und Podcasts mit Dr. Alexander Wunsch zu hören, auf dem vieles von Dr. Jack Kruse und von dem was Frau Leitz hier schreibt basiert.

Kapitel 4: Chronobiologie: Zirkadiane Rhythmik und Zeitgeber

In diesem Kapitel geht es um allerlei Rhythmen – Jahreszeiten, Licht, Wärme und Kälte, etc, pp. Dabei wird unterschieden in:

  • zirkalunare Rhythmen: Mondphasen
  • zirkannualen Rhythmen: Sonnenstand und Jahreszeit (auf das Jahr bezogen)
  • zirkadiande Rhythmen: Tagesrhyhtmus (ca. 24h).
  • ultradiane Rhythmen: Alles was kürzer ist als ein Tag.

Dabei sind dann periodisch einwirkende Umweltfaktoren wie Licht, Umgebungstemperatur und Nahrungsaufnahme Zeitgeber und Rhythmusgeneratoren. So zwingt z.B. das Essen in der Nacht den Körper zur Stoffwechselaktivierung wie zu Tageszeiten und der Körper gerät nach Leitz in den Irrglauben es sei Tag.

Das Einstellen chronobiologischer Rhythmen

Hormonproduktion in Abhängigkeit von der Uhrzeit, basierend auf A. Leitz

Für Leitz ist das Auge der wichtigste Zeitgeber via dem Licht. Bei der Kommunikation Auge -> Gehirn werden u.a. Hypothalamus, Hirnanhangdrüse und Zirbeldrüse mit einbezogen – was alles unsere Hormonproduktion steuert. Insofern sei auch das schon angesprochene Blaulicht zur nächtlichen Zeit so schädlich, weil es falsche Impulse setzt und u.a. die Melatoninproduktion unterbindet.

Anm.: Nebenstehend eine nachempfundene Grafik aus dem Buch – welche die hormonellen Zusammenhänge verdeutlicht. Im Bezug zum Blaulicht wurde ja schon angegeben das dieses zu Tagesbeginn Cortisol und Dopaminproduktion erhöht. So wird klar, das wenn die Zeitgeber nicht mehr richtig die ‘Zeit angeben’ – sehr viel im Körper durcheinander kommen kann.

Im weiteren geht Frau Leitz auf die Lichtstärken Lux und Melantropisches Lux (M-Lux) ein, wobei letzteres eine Maßeinheit ist wie viel der Beleuchtungsstärke noch bei den Fotorezeptoren des Auges ankommt. Forschungen gehen so davon aus, das Werte unter 5 M-Lux keine (bzw. kaum) Verschiebungen bei den zirkadianen Rhythmen auslösen. Bei einem Vergleich mit einem iPad Pro kann so eine so-genannte BlueBlocker Brille (welche u.a. die Lichtanteile unter 500 nm herausfiltert) den M-Lux wert von über 100 auf ca. 5 reduzieren – faktisch nur durch herausfiltern des sehr intensiven jedoch abends schädlichen Blaulichtanteils unter 500 nm!

Danach folgt ein Exkurs zu den Sonnenbrillen die heutzutage von vielen getragen werden und den Wahnsinn dann komplett machen – da durch diese wichtige Blaulichtspektren am Morgen geblockt werden (Stop der Melatoninproduktion und Start der Dopaminsekretion) und auch wichtige UV-Strahlen nicht die Retina erreichen.

Der Zeitgeber Temperatur – und wie wir Kälte als “Retter in der Not” einsetzen können

Nach Leitz braucht der Mensch in unseren Breitengraden zusammen mit dem Abfall der Sonnenstrahlung im Herbst auch den Abfall der Temperatur um wichtige Stoffwechselveränderungen einzuleiten. So kontrolliere dann der Hyphothalamus, in dessem Bereich sich auch unser Temperaturzentrum befinde, die Wärme- und Kälteregulation + das Empfinden. Mit Hilfe der Hypophyse wird dann der Hormonhaushalt reguliert, wobei Leitz schliesst das Krankheiten die über die Hormonachse laufen (ACTH -> Kortisol, Aldosteron; TSH -> T3 & T4; FSH & LH -> Testosteron, Estradiol) mit Licht und Temperatur verbinden sind.

So setzt Frau Leitz u.a. Kälte als ‘Biohack’ ein um eine vielzahl von positiven Auswirkungen zu erreichen, von deinen ich nur einige wenige hier aufliste:

  • Sehr viel im Bereich der Fettverbrennung und Bildung von braunem Fettgewebe
  • Optimierung des Hormonhaushaltes
  • Steigerung der Schlafqualität / Melatoninbildung
  • Immunsystemaktivierung
  • Verbesserung der Nebennierenfunktion
  • Bessere Wirkung der Schilddrüsenhormone
  • etc.

Danach folgt ein Exkurs in die Kälte-Thermogenese und ein paar witzige Bilder von Frau Leitz in einer Wanne gefüllt mit Eis 😉 Wo ich Ihr zustimme ist, das dieses wirkt! Ich kenne Sauna und Eisbad aus meinen längerem Aufenthalt in Finnland (15 Monate) und habe mir auch in Deutschland angewöhnt nicht zu warm bekleidet aus dem Haus zu gehen bzw. Rad zu fahren. Ich nutze fast nur noch luftdurchlässiges, viele Westen und fast das ganze Jahr Sandalen bzw. Zehenschuhe.

Kapitel 5: Nahrung: Mittel zum Leben

Anmerkung: Dieses und nachfolgende Kapitel finde ich recht Witzig, in Bezug darauf das Frau Leitz einleitet:

“Schon deswegen ist es nur schwer möglich, eine allgemeingültige Ernährungsempfehlung zu geben oder kategorisch zu behaupten eine bestimmte Ernährung sei die effektivste.” 

Weiterhin weißt Sie darauf hin, das angeblich allgemeingültige Empfehlungen mit Vorsicht zu genießen sein. Sie erklärt zwar dann warum Sie im Buch dennoch eine Empfehlung gibt – jedoch empfinde ich das was Sie dann noch vorstellen wird auch schon ziemlich ‘einseitig’ -> Weil Ihr ‘Reset’-Programm quasi bis zu 3 Mahlzeiten mit Fisch pro Tag – jeden Tag – integriert und damit sehr Fett und Protein-betont ist.

Zu erst übt Frau Leitz Kritik an dem ‘Mastfutter’, das in den Industrieländern mehrheitlich verzehrt wird: Mais, Stärke, Klebermehle, Soja und raffinierte pflanzliche Fette. Bis auf vollwertige Stärke bin ich da ganz auf der Linie von Frau Leitz! Was dann einen Kernpunkt bildet sind insbesondere die mehrfach ungesättigten Fette – womit Frau Leitz gleich bei Fisch angelangt ist.

In Bezug auf Ihr folgendes Reset-Programm erklärt Sie was folgende Dinge dort keinen Platz haben:

  • Kohlenhydrate (u.a. Getreide, Stärke, Obst & Säfte)
  • Ballaststoffe (Vollkorn & Hülsenfrüchte – weil Sie den Darm unnötig belasten würden)
  • überflüssige Omega-6 Fettsäuren (Entzündungsförderung)
  • Alkohol

Anmerkung: Und hier ist es wo meine Sicht der Dinge dann mit der von Frau Leitz auseinandergehen. Ballaststoffe finde ich essentiell wichtig – insb. für unser Mikrobiom – und vollwertige Kohlenhydrate sind für mich ein wichtiger Energieträger. Bei Omega-6 Fetten und Alkohol hat Sie hingegen meine und die volle Zustimmung aller Forschung die ich kenne.

Essen ins rechte Licht gerückt

Hier beschreibt Frau Leitz wie wichtig Licht für die Lebensmittel sei – weil wir nicht primär Lebensmittel wegen Ihrer chemischen Zusammensetzung essen, sondern diese Informations- und Energieträger sein (Biophotonen). Sie vertieft das mit Überlegungen zum Konsum von Neuseeländischen Kiwis in unserem Winter – was falsche Informationen an unseren Körper sende. Deswegen sein auch saisonale und regionale Lebensmittel mit kurzer Transportkette so wichtig – Sie versorgen uns überdies mit den richtigen (und lokalen) Informationen.

Zwei Dinge fand ich dann noch interessant: a) Ihre Ansicht gegenüber der schädlichen Völlerei am Abend und das Essen unter Kunstlicht sowie b) das nicht die Kalorienanzahl, sondern der ‘Informationsgehalt’ der Nahrung vorrangig sei – wobei Sie hier wenig konkreter wird.

Die phänologischen Jahreszeiten

In dieser doppelseitigen Tabelle stellt Frau Leitz dann ihre optimale Ernährung in Bezug auf Monat/Jahreszeit und Kälteexposition vor. Das ganze bewegt sich von Ketogen über ‘Low-Carb’ zu Moderat- und Medium ‘Low-Carb’. Sie empfiehlt dabei neben dem obligatorischem Fisch (für EPA & DHA) die (raffinierten) Fette: Olivenöl, Kokosöl, Butter, Kakaobutter, Ghee und Avocadoöl – also Fette mit einer starken Dominanz in Bezug auf gesättigte Fette. Im Sommer ‘dürfen’ dann auch Sommerobst und Gemüse tagsüber verzehrt werden.

Wer meinen Artikel zu Kohlenhydraten gelesen hat – wird wissen das ich damit (‘Low-Carb’ + viele gesättigte und raffinierte Fette) nun endgültig nicht mitgehen bzw. diesen Aspekt in dem Buch unterstützen bzw. empfehlen kann oder werde.

Nach diesem Abschnitt folgt dann noch ein Interview mit Kyra Hoffman in Bezug auf Jod. Wer sich dafür interessiert, dem empfehlen ich meine Buchbesprechung von Frau Hoffman.

Kapitel 6: Das 4-Wochen Reset-Programm

Hier wirds dann sehr Fett- & Fischlastig, so das ich nicht weiter darauf eingehe – bitte das Buch kaufen. Ich habe ja schon geschrieben, das dieser Teil des Buches (zumindest aktuell) nichts für mich ist.

Insgesamt ist das was Frau Leitz hier schreibt recht nahe an dem Epi-Paleo-Rx-Protokoll von Dr. Jack Kruse, wobei Kruses Protokoll(e) und insbesondere sein begleitendes Blog & Co. noch deutlich mehr Lesestoff in Bezug auf Wasser, Schlaf, Sonnenlicht (am Morgen), Spektren, Thermogenese und elektromagnetische Strahlung liefern als das vorgestellte Buch. Wo Kruse alles was er beschreibt auf Basis von Forschung, Referenzen, tiefen Überlegungen & Thesen stellt – und es auch entsprechend ausführt – beschreibt Frau Leitz Ihr Programm (leider) ohne Referenzen und Bezug auf die fundamentalen Überlegungen, dafür jedoch knapp und kurz. Zwar werden grundsätzliche Ideen präsentiert – ein Tiefgang ist jedoch nicht Ziel des Buches.

Was ich aus diesem Kapitel dennoch in verkürzter Form wiedergeben möchte sind einige der ‘Biohacks’, welche ich oft sehr Interessant bzw. als gute Anregung empfand. Die so-genannten OptiDay-Infos lasse ich hier aus – jedoch gibt es auch bei diesen sehr viele nützliche Informationen.

Zu Anfang geht Frau Leitz jedoch noch auf verschiedene Blutwerte ein, welche u.a. Cholesterin, Triglyceride, Omega 3-6 Fettsäureprofil, Zucker, Homocystein, Vitamin D, B12, Folsäure, Spurenelemente (Zink, Kufper, Chrom, Kalium, Magnesium, Zink, Selen), Jod, Coenzym Q10 , CRP, verschiedenste Steroid-Hormone (Testo, Progesteron, Östradiol, DHEA) und die Schiddrüsenwerte TSH, fT3 und fT4 umfassen. All diese Werte zu kennen finde ich in jedem Falle sinnvoll – wenn man es bezahlen kann oder mag.

Dann gibt es auch noch einige nennenswerte Tools die sie Empfiehlt. Spannend fand ich folgende:

  • Einen 100 Watt UVA/UVB Strahler + einen Lampenschirm aus Aluminium, wobei dieser Strahler interessant sein mag, da der Hersteller auch eine Spektralverteilung angibt. (Nachteil: Quecksilberdampflampe…)
    • Ziel: Genug UV im Winter – wobei das ja wieder die zirkadianen Rhythmen stören dürfte…
      • So ganz klar wird mir die ‘Logik’ dahinter also auch nicht 😉
  • Eine Rotlichtlampe mit 90 Watt als LED-UFO mit 660 nm Rotlichtdioden, wobei ich diese hier gefunden habe.
    • Nach Ihr anzuwenden in ca. 50 cm Abstand zur Haut. – ggf. mit Stativ und Lampenschirm aufhängen.
    • Solch eine exposition sollte man dann sicher auch nicht übertreiben 😉
  • Den blaulichreduzierer f.Lux auf jedem PC installieren
    • Anm.: ggf. auch Twiglight auf Android installieren und NightShift bei iPhones aktivieren.
    • Nutze ich schon seit Jahren…. sehr wichtig!

Eingeschoben: Biohacks

Hier gebe ich nur einige BioHacks in stark verkürzter Form wieder – effektiv so, das Sie eher als grobe Übersicht bzw. Erinnerungsstütze fürs Buch zum Nachschlagen dienen:

  • BioHack 1
    • Im Dunkeln schlafen, Kein Licht, auch keine LED, Fenster lichtdicht verrammeln 😉
    • Morgens kalt duschen.
    • Brillenlose Sparziergänge (Glas filtert UV! – bei Plaste weiß ich es nicht – meist jedoch filternde Tönung).
    • Am Computer ab 14 Uhr eine Blue-Blocker Brille tragen.
    • Vor dem schlafengehen Mg nehmen.
  • BioHack 2
    • Braune flecken auf dem Handrücken deuten auf unerwünschte Oxidation hin.
    • Dann den EPA & DHA Spiegel erhöhen & Omega-6 reduzieren.
    • Jodreiche Lebensmittel konsumieren & BlueBlocker Brille tragen.
    • Ins freie gehen und Gesichtsbäder mit Eiswasser machen.
  • BioHack 3
    • IR-Sauna mit einer 850nm LED-Lampe und einem UVA/UVB Strahler verstärken.
    • IR-Licht am Vormittag erhöht die O2-Sättigung im Blut
    • UVB für D3-Produktion und Sulfatierung des Cholesterins unter der Haut.
  • BioHack 4
    • Die weiter oben genannte UVA/UVB 100W Lampe an sonnenarmen Tagen nutzen
    • 15 Min reichen aus.
    • UVB-Bestrahlung kann bei Männern das Testo um bis zu 120% steigern.
  • BioHack 5
    • Jod optimieren -> Algen & Fische (Wildfang).
    • Kreuzblütler reduzieren (ggf. temporät – oder Kochen, siehe auch meinen Jod-Artikel).
    • Auf Tyrosin (Amino) & Selen achten (Paranüsse -> Radium!).
  • BioHack 6
    • Für Sportler, Menschen mit wenig Energie und/oder CFS (Erschöpfungssyndrom)
    • Morgens 200 mg Ubichinol (Q10)
    • Rotlicht-Therapie (660 nm) mit LED UFO 270W (Anm: Wie viel?!?) – 15-25 min.
  • Biohack 7
    • Rechtzeitig schlafen gehen – erst nach 3h Melatoninausschüttung beginnt die Prolaktinausschüttung
    • Am Morgen zw. 6 und 10 Uhr UV Tanken -> Reguliert die Hormonproduktion
      • Blaulicht startet die Kortisolproduktion, UV stellt Sie ab.
      • Deswegen ist Monitorlicht ohne UV-Exposition (u.a. im Winter)  so schädlich.
    • Dauerhaft zu viel Kortisol ist Mist weil:
      • weniger T4 wird in T3 gewandelt
      • mehr T3 wird in das bremsende rT3 gewandelt
      • weniger Progesteron
  • BioHack 8
    • Bei Antriebsschwäche am Morgen einen Tageslichtwecker (280-700nm) benutzen.
    • Licht im rotem Spektrum wirkt sich nicht negativ auf die Kortisolproduktion aus -> Abendlicht.
  • BioHack 9
    • Schilddrüsen-Hack (siehe auch Nr. 7)
    • Kortisolproduktion regulieren – Augen vor LED-Kunstlicht schützen.
      • LEDs durch Glühbirnen ersetzen oder ausschalten.
      • Installation einer Vollspektrum-Tageslichtlampe am Arbeitsplatz (zw. 6-10 Uhr).
      • Installation einer UVA/UVB-Lampe am Frühstückstisch (40-60cm über dem Kopf für 15 Min).
    • Am Nachmittag oder frühen Abend Kälteanwendungen.
    • Melatoninproduktion steigern -> T3 -> Früh schlafen gehen, absolute Dunkelheit.
  • BioHack 10
    • Testobooster -> Hoden vor Strahlung (Mobilfunk, WLAN & Co.) schützen,
    • Hoden in Luft und Sonne.
    • Niedriger Körperfettanteil -> Fettzellen wandeln Testo gerne in Estradiol (‘Östrogene’) um.
    • UV-Spektrum/Lampe am Morgen nutzen.
    • Auf Jod- und DHA-Versorgung achten.
  • BioHack 11
    • Augen optimieren -> auf Vitamin A & Beta-Karrotin achten (z.B. Leber, fettreiche Fische, Möhren, Spinat, etc.).
    • Mit ß-Karotin & Vit. A gleichzeitig Fett zuführen -> Verbessert die Aufnahme (siehe auch meinen Blog-Artikel dazu).
    • Astaxanthin, Omega 3 DHA, Lutein dienen als Augenschutz.
    • Fisch, Fisch und nochmals Fisch 😉
    • Mehr Tageslicht, weniger Kunstlicht

Einiges von den Tips ist auch in den Blog-Beiträgen hier schon dokumentiert – auf anderes werde ich in Zukunft weiter eingehen.

Kapitel 7: Fish Bites

Hier gibt es eine Übersicht über die Nährstoffprofile (EPA, DHA, Jod, Selen, Eisen, Zink), das Vorkommen und Eigenheiten zu vielen Fischen, Schalentieren und Muscheln u.a. (Werte pro 100g Fisch):

  • Aal (EPA: 240mg, DHA: 540mg, Selen: 29ug, Jod: 4ug)
  • Alaska-Seelachs (EPA: 101, DHA: 338mg, Selen: 20ug, Jod: 100-260ug)
  • Austern (EPA+DHA: 688mg, Selen: 48ug, Jod: 73ug)
  • Dorade (EPA: 325mg, DHA: 961mg, Jod: 24ug)
  • Flusskrebs (EPA+DHA: 413mg, Selen: ,40ug)
  • Forelle (EPA: 140mg, DHA: 550mg, Selen: 0,15ug)
  • Garnele (EPA+DHA: 315mg, Selen: 40ug)
  • Hecht (EPA: 11mg, DHA: 191mg, Selen: 21ug)
  • Hering (EPA: 2038mg, DHA: 677mg, Selen: 50ug, Jod: 47ug) – andere Quellen jedoch 740mg EPA, 1170mg DHA [1]
  • Hummer (EPA: 350mg, DHA: 165mg, Selen: 130ug, Jod: 100ug)
  • Jacobsmuschel (EPA+DHA: 635mg, Selen: 21ug , Jod:43ug)
  • Kabeljau/Dorsch (EPA: 71mg, DHA: 194mg, Selen: 0,4ug, Jod: 229ug)
  • Kalmar (EPA+DHA: 400mg, Jod: 20-25ug)
  • Lachs (EPA+DHA: 2648mg – Zucht, 1043mg – Wild, Selen: 46ug, Jod: 35ug)
  • Languste (EPA+DHA: 166mg, Jod: 150ug)
  • Makrele (EPA: 220-640mg, DHA: 670-1138mg, Selen: 52ug, Jod: 50ug)
  • Rotbarbe (EPA+DHA: 500mg, Jod: 330ug)
  • Saibling (EPA: 110mg, DHA: 350mg)
  • Sardelle (EPA+DHA: 2055mg, Selen: 68ug)
  • Sardine (EPA: 580mg, DHA: 810mg, Selen: 85ug, Jod: 32ug)
  • Schwertmuschel (EPA+DHA: 250mg, Selen: 18ug)
  • Seeteufel (EPA: 49mg, DHA: 212mg, Selen: 290ug, Jod: 27ug)
  • Seezunge (EPA: 33mg, DHA: 163mg, Selen: 24ug, Jod: 24ug)
  • Thunfisch (EPA+DHA 862-2000mg, Selen: 74-130ug, Jod: 14ug)
  • Wolfsbarsch/Seebarsch (EPA: 220mg, DHA: 293mg)
  • Zander (EPA: 65mg, DHA: 103mg, Selen: 23ug)

Das Kapitel fand ich sehr schön – es ist eine recht komplette und übersichtliche Fischkunde mit schönen Bildern.

Kapitel 8: Rezepte

Der Rest des Buches besteht dann aus verschiedensten Rezepten mit Fokus auf Fisch bzw. der recht fettreichen Low-Carb Küche.

Kritik

Für mich was das Buch einerseits sehr, sehr gut – andererseits nur “o.k.” oder fragwürdig. Allerdings wusste ich durch andere Kritiken schon, das das Buch a) eher keine direkten Referenzen auf die wissenschaftlichen Grundlagen aufweist, b) das Frau Leitz aus der ‘Low-Carb’ Szene kommt und c) das die Hälfte des Buches aus Rezepten besteht die mich nicht interessieren. So sind Interpretationen der Daten aus meiner Sicht von ‘b)’ gefärbt und spiegeln sich in ‘c)’ wieder.

Zu den Ernährungsempfehlungen von Frau Leitz hatte ich mich ja schon weiter oben schriftlich geäußert. Wo ich bei 2-3 und sogar bei 5 mal die Woche Fisch (max. 100-150g pro Tag) noch mitgehe und ersteres selber praktiziere – hört es für mich bei 3 mal am Tag auf. So gut und wichtig DHA & Co. auch sein mögen – irgendwo kann man meiner Ansicht nach alles etwas übertreiben werden… Auch bei EPA & DHA gibt es sicher ein zu viel des Guten, das Risiko der chronischen Zufuhr von Schwermetallen, Dioxinen, PCBs wird von Frau Leitz anscheinen komplett ausgeblendet.

Der für mich schon fast panisch wirkende Verzicht auf die meisten Kohlenhydrate, Hülsenfrüchte und auch stärkehaltigem Wurzelgemüse  hat für mich nichts mehr mit einer ausgewogenen, praktikablen und Umfeld- bzw. regional angepassten Ernährung zu tun. Hallo Ballaststoffe und in Bezug auf Fisch Praktikabilität?!? Jeder mag bei diesem Aspekt jedoch seine eigene Reise machen und seine eigene Wahrheit finden…

Nach Leitz ihrem von mit vermuteten Vorbild Dr. Jack Kruse ist denn auch die Ernährung gar nicht mal die Kernfrage – solange Fisch für ausreichend DHA dabei ist. In diesem Interview ab Minute 59:00 sagt Kruse sogar fast wörtlich das eine Vegan-Pescetarische Ernährung mit viel Gemüse (‘wenn es sowas gibt’) so ziemlich optimal wäre und auch sehr nahe an seiner Epi-Paleo Rx Ernährung läge. Er hatte dann auch weiter ausgeführt, das er diesen Aspekt (Vegan-Pescetarisch) meist nicht erwähnt, weil die meisten seiner Subscriber & Leser aus dem Low-Carb und Paleo-Bereich kommen. Das ganze klingt jedoch im Buch von Kruse noch deutlich anders – was sicher in teilen als Vorlage von Frau Leitz gedient hat.

Fehler in der Fett-Logik?

Kruse differenziert zumindest bei Kohlenhydraten – im Sommer bzw. näher am Äquator – sind Sie für Ihn sogar wichtig (weil eben Jahreszeitlich & die richtigen Informationen vermittelnd). In seinem Blog geht er dann auch tiefer auf die Hintergründe eines hohen Fettverzehrs im Winter ein: Im Winter bekommen wir (nach ihm) quasi keine ‘extra’ Energie von der Sonne in Form von IR- und UV-Licht und bräuchten eine effizientere ATP-Produktion, die sich nur mit Fett erreichen lasse… das ist jedoch erst einmal nur Kruses These.

Leider macht dann Kruse beim Fett eventuell einen Denkfehler – mit Hinweis auf den Pentosephosphatweg (PPP) gibt er an das aus diesem pro Fettmolekül (Stearinsäure, 18C)  deutlich mehr ATP zu produzieren wäre (147 ATP) als aus Glucose (6C) mit 28-30 ATP (Siehe EMF 4). Das ist erst einmal nicht falsch. Mit dieser Sache begründet er dann seine komplette These das Fett eine bessere und effizientere Energieproduktion ermöglichen würde. Leider vergisst er dabei, dass das Stearinsäure-Molekül ein deutlich höheres Molekülgewicht (Mol) hat als ein Glucosemolekül. Rechnet man alles durch, kommt man auf einen Faktor von 2,24 pro Gramm an Unterschied in Bezug auf die ATP-Produktion, was dann dem bekannten Verhältnis aus 1g KH = 4 Kalorien zu 1g Fett = 9 Kalorien entspricht. Nichts neues also…

Das Problem: Damit bricht für mich ein großer Teil der Fett-These von Kruse zusammen… auch andere haben das bemerkt. Kruse wurde auch in seinem Forum darauf angesprochen und hat es dann hier erklärt. Ich bin dem allem (noch) nicht in der Tiefe gefolgt, weil es eine lange Diskussion war. Eine kurze Erklärung welche die Beiträge von Kruse für Normalsterbliche zusammengefasst hatte. war diese (im Kontext das Kalorien irrelevant sind):

“A gram of fat provides twice as much ATP with much less ROS and potential metabolic disruption than a gram of carbs. Or, a mole of fat provides four times as much ATP with much less ROS and potential metabolic disruption than a mole of carbs. This is the really the only relevant fact here.”

Es mag ja bei dieser isolierten Reaktion weniger ROS geben, etc. pp. – nur sind die kompletten biochemischen Zusammenhänge noch komplexer, denn Fette kommen ja nicht ohne Verpackung (Fleisch, raffinierte Öle, etc. pp), welche auch metabolisiert werden muss. So will die Verpackung und Zubereitung gut gewählt sein… und Fett ist dann auch nicht Fett

Zudem: Er bezieht die ROS-Produktion wieder auf das Gewicht und nicht die Kalorienbilanz!

Leider wird Frau Leitz (gelinde gesagt…) nie sehr konkret mit Ihren Quellen bzw. dem Hintergrund in Bezug zu Ihrer sehr fettorientierten Ernährung. Sollte Sie auf Kruses Überlegungen basieren, dann wäre es hilfreich diese einmal für ‘normalsterbliche’ in Deutsch zusammenzufassen. Ich mag zwar (zum teil) Kruse folgen wollen – bewerten kann ich es jedoch nicht mehr. Wenn es mir jemand biochemisch korrekt & in ‘Normalo’-Deutsch erklären kann: Bitte einen Kommentar hinterlassen! 😉

Dennoch….

All dies schmälert jedoch nicht die anderen Informationen die hier kompakt und anschaulich wiedergegeben werden. Das Thema Licht, DHA, körperliche Rhythmen und Hormonsystem ist aktuell in der populären Literatur eher unterrepräsentiert. Und wenn ich mal über diese Thematiken stolpere, dann ist die Konfusion eher groß.

Wobei….

Über den Verweis von Leitz auf Kruse bin ich dann auch zum (schon angesprochenem) Dr. Alexander Wunsch gekommen (übersetzter O-Ton Dr. Kruse: „Alexander Wunsch ist mein Bruder von einer anderen Mutter.“) welcher sich sehr, sehr Stark mit Licht, Mitochondrien, EMF und der Auswirkung auf den menschlichen Organismus befasst. Viele der Aussagen von Wunsch in Bezug auf Licht & Co. (siehe auch Links mit Podcasts weiter unten) finden sich dann auch bei Frau Leitz im Buch wieder – was mich dann jedoch zu einem weiteren Punkt bringt den ich ‘logisch’ nicht auflösen konnte…

Frau Leitz optimiert alles auf die ‘natürlichen’ Rhythmen – empfiehlt dann jedoch diese im Winter mittels UVA-, UVB-, LED-Rot-, IR- und Tageslichtlampen faktisch zu brechen und den Winter ‘künstlich’ zum Sommer zu machen. Da wir das heutzutage mit (den eher schlechten) Kunstlicht(anteilen) faktisch sowieso machen – halte ich das was Frau Leitz vorschlägt sogar für sinnvoll -> also auch die guten Lichtanteile zu ergänzen. Nun ist jedoch eine Sache für mich nicht mehr plausibel: Wenn wir nun aus dem Winter einen künstlichen Spätsommer machen – dann müsste sich doch auch in der Ernährung wiederspiegeln? Also das diese selbst nach der Logik von Frau Leitz (bzw. Ihrem Vorbild Kruse) südlicher bzw. mediteraner wird – also mit weniger Fett und mehr KH…

Nach Dr. Wunsch würde dies ‘wir machen den Winter künstlich zum Sommer’ auch den erhöhten Vitamin-D Verbrauch (bzw. den heutigen grassierenden Mangel) erklären: Der Körper fährt (wegen Kunstlicht & Co.) nicht richtig in den Wintermodus & verbraucht weiterhin ordentlich Vitamin D & Co. – bekommt jedoch (im Winter) zu wenig Nachschub (durch fehlendes UV-B – u.a. in Deutschland). Insofern würde es zumindest für mich Sinn machen auch die ‘guten’ Lichtanteile zu ergänzen –  und nicht nur das schlechte Licht – genau so wie es Frau Leitz vorschlägt.

So, das war es erst einmal zu meinen Gedanken 😉

Mein eigenes Fazit

Mich das Buch in meiner damaligen Entscheidung bestätigt wieder (etwas) Fisch in meine vormals rein pflanzliche Ernährung zu integrieren – natürlich in Maßen, also 1-2 mal die Woche und nicht 3 mal am Tag! Das Buch hat mir noch mal aufgezeigt wofür überall DHA benötigt wird, warum es so wichtig ist und warum es heutzutage vermehrt ‘verbraucht’ (Oxidiert) werden könnte. DHA scheint in seinen systemischen Auswirkungen wirklich unterschätzt zu sein!

So waren die Informationen in diesem Buch Anstoß genug nach Interviews von Dr. Jack Kruse zu suchen, nach BlueBlockern zu recherchieren (u.a. Interviews mit Alexander Wunsch) und dem Thema IR-, Tageslicht- und UVB-Lampen nachzugehen. Ich war sowieso schon dabei meine Vitamin-D3 Einnahme durch ‘Pillen’ zu reduzieren und alternativ zu versuchen die UV-B Hacks (Vollspektrum- bzw. UV-A/B-Lampen & Co.) auszuprobieren. Auch das Thema Coenzym Q10 fand ich interessant – Frau Leitz (und Kruse) erwähnt es ebenfalls in den Podcasts. Über Q10 bin ich nun schon sehr oft gestolpert…

Grundsätzlich hat mir das vorliegende Buch viele Ideen und Anregungen gegeben. Insofern sehe ich das Buch denn auch mehr als sehr breite und gute Inspirationsquelle. Wer danach – also Inspirationen, Basisverständnis für wichtige Themen und lockerem Lesen – sucht, wer wird hier sehr gut aufgehoben sein. Werknallharte Referenzen und sehr tiefgründiges mag – der sollte sich eher anderweitig umschauen oder (mit Vorsicht!) Dr. Jack Kruse lesen bzw. mal die Videos mit Dr. Wunsch anschauen – der ist wirklich sehr, sehr zurückhaltend mit irgendwelchen Aussagen, wenn die Frage nicht präzise ist oder die Fakten nicht komplett etabliert sind.


Links

Quellen

  • [1] Die Zusammensetzung der Lebensmittel – Nährwert-Tabellen., Souci, Fachmann, Kraut, 8. revidierte und ergänzte Aufl., Wiss. Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2016

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